Zusammenfassung
Nach der Bildung der Keimblätter setzt die Sonderung der ersten Organanlagen ein. Der Längsstreifen der Chordaanlage wird zu einer ventralwärts offenen Rinne und schließt sich zu einem soliden Stab. Im Mesodermmantel tritt als Spaltraum die Cölomhöhle auf, und es sondern sich als Anlagen der Muskulatur die Ursegmente (Somiten oder Mytome) von den unsegmentierten Seitenplatten (Abb. 295). Die aufgekrümmten Ränder des Urdarmbodens vereinigen sich unter der Chorda und schließen so die Darmhöhle. Über der Chordaanlage und der Längsreihe der Ursegmente heben sich die Ränder der Neuralplatte zu den Neuralwülsten empor, diese rücken aufeinander zu und die Neuralanlage schließt sich zum Neuralrohr (Abb. 293). Während der Einrollung der dorsalen Randzone über die dorsale Urmundlippe hat der größte Teil der präsumptiven Neuralplatte eine gewaltige Streckung erfahren; das zeigt die Längsverzerrung der Farbmarken im dorsalen Meridian (3 und 4 in Abb. 266e, f). Die Marken auf der Höhe des animalen Pols (Abb. 266, 1, 2) bleiben an ihrem Ort, werden in den vorderen (kranialen) Querwulst aufgenommen (Abb. 266e) und liegen später am Vorderende des Neuralrohrs (Abb. 266f). Mit dem Verschluß des Neuralrohrs ist, wie wieder Farbmarken (Abb. 293) zeigen, eine Raffung des Ektoderms von beiden Seiten her verbunden, die eine nochmalige starke Streckung des Ektodermrests, der Epidermis, nötig macht.
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Kühn, A. (1965). 16. Vorlesung: Erste Differenzierungen der Keimblätter der Amphibien. In: Vorlesungen über Entwicklungsphysiologie. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-662-24737-2_16
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