Wasser- und Elektrolythaushalt

Zusammenfassung

Patient H.J. wird im Coma diabeticum durch Insulinmangel in das Krankenhaus eingeliefert. Der diensthabende Arzt diagnostiziert den Zustand des Patienten richtig und verabreicht ihm die adäquate Dosis Insulin, er achtet genau darauf, daß keine Hypoglykämie auftritt. Am nächsten Morgen ist der Patient H.J. verstorben. Der Arzt hatte die Wirkung von Insulin auf den K⁺-Haushalt nicht berücksichtigt.

Die Zellen des Körpers sind darauf angewiesen, daß ihr Volumen, ihre Elektrolytzusammensetzung und die Elektrolytkonzentrationen der sie umgebenden Flüssigkeiten in engen Grenzen konstant gehalten werden. Eine Änderung des Zellvolumens um nur wenige % oder Konzentrationsänderungen von Elektrolyten wie K⁺ um nur wenige mmol/1 haben massive Auswirkungen auf die Zellfunktionen. Orale Wasseraufnahme und fein geregelte Ausscheidung von Wasser und Elektrolyten v. a. durch die Nieren regulieren normalerweise präzise die Wasser- und Elektrolytbilanz. Doch selbst bei ausgeglichener Bilanz nach außen kommt es zur Katastrophe, wenn pathologische Verschiebungen von Wasser und/oder Elektrolyten zwischen verschiedenen Flüssigkeitsräumen auftreten.