Zusammenfassung
Die Paradoxie von Nähe und Distanz prägt die Berater-Klienten-Beziehung ganz wesentlich. Einerseits ist eine gewisse Nähe des Beraters zum Klienten notwendig, um die Aufgabenstellung verstehen und an die Klientenorganisation anschlussfähig bleiben zu können. Andererseits ist Distanz notwendig, um etwas anderes zu sehen als der Kunde. Studien zeigen, dass Klienten sich bei der Auswahl eines Kommunikationsberaters häufig für die Nähe entscheiden und die Distanz scheuen. Bei der Zusammenarbeit geht es darum, ein Beratungssetting zu schaffen, das eine unabhängige Beratung gewährleistet und die Voraussetzung für Qualität in der Beratung ist. Während Klienten zu naheliegenden und leicht umsetzbaren Lösungen neigen, stellen wirtschaftliche Erwartungen die größte Gefahr für die Unabhängigkeit der Berater in Agenturen dar. Diese sind aber nicht der einzige blinde Fleck bzw. das einzige Tabu, mit dem Kommunikationsberater in ihrer Arbeit konfrontiert sind.
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Hoffjann, O. (2018). Die Zusammenarbeit von Kommunikationsberatern und Klienten. In: Kommunikationsberatung. Springer Gabler, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-658-22665-7_6
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