Zusammenfassung
Während die normative Wissenschaft vom Denken, die Logik, das Interesse der Denker erregt hat, seitdem der menschliche Geist überhaupt sich den Problemen der Philosophie zugewandt hat, und sogar schon relativ.frühzeitig zu durchaus gesicherten Ergebnissen der Forschung geführt hat, ist die deskriptive Wissenschaft vom Denken, die Psychologie des Denkens, auch heute noch in ihrer Entwicklung und ihren Ergebnissen recht zurückgeblieben. Das ist am Ende nicht einmal so sehr erstaunlich, da die Psychologie des Denkens zur Erforschung der Welt des sinnlichen und transzendentalen Erkennens nur in bescheidenem Maße beizutragen vermag. Es ist aber insofern bedauerlich, als die Psychologie des Denkens nach einer anderen, praktisch höchst bedeutsamen Richtung sich als grundlegend erweist: ich meine, für eine Hygiene des Denkens. Da in unserem immer komplizierter und nervöser sich gestaltenden Zeitalter alle hygienischen Schutzmaßregeln eine besondere Beachtung verdienen, so dürfte wohl auch der Versuch gerechtfertigt erscheinen, eine Hygiene des geistigen Lebens auf dem Fundamente einer psychologischen Analyse des Denkens aufzubauen.
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Literatur
Vgl. Paul Dubois, Selbsterziehung. Bern 1909.
Vgl. Paul Dubois, Selbsterziehung. Bern 1909.
Soeben erscheint ein hochbedeutsames Werk von Hans Vaihinger: Die Philosophie des Als — ob (Berlin, Reuther und Reichard, 1911), in dem dieses gesamte Tatsachengebiet einer ausführlichen, historischen und pragmatischen Würdigung unterzogen wird.
Vgl. L. Hirschlaff: Der Schimpanse Konsul; ein Beitrag zur vergleichenden Psychologie. Zeitschr. f. pädag. Psychol., Pathol. u. Hyg. 7, 1–22. 1905.
Vgl. hierzu A. A. Liébeault: Der künstliche Schlaf und die ihm ähnlichen Zustände. Übers. von Otto Dornbliith. Leipzig und Wien 1892.
Vgl. L. Hirschlaff: Über Ruheübungen und Ruheübungsapparate. Munch. med. Wochenschr. Nr. 5. 1911.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Hirschlaff, L. (1911). Zur Psychologie und Hygiene des Denkens. In: Über Ruheübungen und Ruheübungs-Apparate. Zur Psychologie und Hygiene des Denkens. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-99378-7_2
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