Zusammenfassung
Wie in anderen Meeresgebieten kommen auch in der Ostsee überall Bakterien und Pilze vor. Diese finden sich sowohl im Wasser als auch in den Sedimenten, sowie als Aufwuchs von Schwebstoffen, Pflanzen und Tieren. Auch als Symbionten, Kommensalen und Parasiten mariner Lebewesen spielen sie eine wichtige Rolle. Der größte Teil der Bakterien und sämtliche Pilze sind C-heterotrophe Organismen, das heißt sie benötigen organische Stoffe pflanzlicher oder tierischer Herkunft als Nahrung, die sie unter günstigen Bedingungen bis zu ihren Ausgangsstoffen CO2, H2O und einigen anorganischen Salzen abzubauen vermögen. Diese Remineralisierung der organischen Substanz stellt die wichtigste Funktion von Bakterien und Pilzen im Lebensgeschehen des Meeres dar. An diesem Prozeß sind zwar auch farblose Algen, Protozoen und Metazoen beteiligt — doch kommt den Bakterien dabei die weitaus größte Bedeutung zu. Vor allem durch ihre Tätigkeit werden die im Minimum befindlichen Pflanzennährstoffe Nitrat und Phosphat immer wieder freigesetzt und stehen so dem Phytoplankton stets von neuem zum Aufbau von organischer Substanz zur Verfügung. Die Bakterien und Pilze spielen also beim Kreislauf der Stoffe eine außerordentlich wichtige Rolle — und ebenso bei der Selbstreinigung verschmutzter Wasserkörper. Außerdem beeinflussen sie die Bildung und Umgestaltung der Sedimente und können bei den verschiedensten Meerestieren Krankheiten hervorrufen.
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Rheinheimer, G. (1974). Bakterien und Pilze. In: Magaard, L., Rheinheimer, G. (eds) Meereskunde der Ostsee. Hochschultext. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-96223-3_14
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