Zusammenfassung
Im Zeitalter der Vollmotorisierung ist es eine wesentliche Frage, unter welchen Umständen dem Hypertoniker das Führen von Kraftwagen oder Motorrädern gestattet werden kann. Es gibt bis heute leider keine zuverlässigen Statistiken, aus denen zu erkennen ist, aus welchen Ursachen und in welchem Umfange der Hypertoniker an Verkehrsunfällen beteiligt ist. Nach den Angaben des Deutschen Statistischen Bundesamtes (142) scheint der Prozentsatz der ursächlich an einem Unfall beteiligten Hypertoniker sehr klein zu sein: Nur 0,11 bis 0,15% der Unfälle sollen durch innere Krankheitsursachen bedingt sein. Bei der Vielzahl innerer Erkrankungen bedeutet diese Zahl, daß der Prozentsatz der durch Hypertoniker bedingten Unfälle unter 0,05% liegen würde. Diese Feststellung ist aber u. E. irreführend und nicht verwertbar, denn die den Unfall protokollierenden Beamten sind nur dann in der Lage eine innere Erkrankung als Unfallursache in Erwägung zu ziehen, wenn der Autofahrer verstorben ist und seziert wurde, oder wenn vom Unfallbeteiligten spontan Krankheitsangaben gemacht werden. Dies ist aus naheliegenden Gründen nur selten der Fall. Im Gegensatz zu den Angaben des Deutschen Statistischen Bundesamtes steht eine Untersuchung über 6000 an einem Unfall beteiligten Kraftfahrern. Bei diesen Patienten waren in 60% der Fälle verschiedene Erkrankungen, darunter in 25% der Fälle Herz- und Kreislauferkrankungen nachweisbar (98). Diese Zahl weist aus, daß verunglückte Kraftfahrer relativ häufig an Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems leiden.
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© 1970 Dr. Dietrich Steinkopff Verlag, Darmstadt
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Sturm, A. (1970). Verkehrstüchtigkeit des Hypertonikers. In: Arterielle Hochdruckerkrankungen. Medizinische Praxis, vol 44. Steinkopff. https://doi.org/10.1007/978-3-642-95945-5_31
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-95945-5_31
Publisher Name: Steinkopff
Print ISBN: 978-3-642-95946-2
Online ISBN: 978-3-642-95945-5
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