Zusammenfassung
Es ist eine durch nichts hinwegzuleugnende Tatsache, daß wir in dem Vorstellungskomplex, den wir im alltäglichen Leben als unser Ich zusammenzufassen, gewohnt sind, zwei so völlig verschieden anmutende Inhaltsgruppen vor uns haben, die wir als geistige und als körperliche voneinander unterscheiden. In dem Substanzbegriff von Geist und Körper oder von Seele und Leib reißeb wir beides sogar völlig auseinander, ohne ne erwogen zu haben, ob es berechtigt ist jenen Vorgängen zweierlei Substanzen zu unterstellen, ob sie night vielmehr in nur einer Substanz zusammenzuschließ sind. Vielleicht trägt auch hier die Allgewalt der Sprache einen Teil der Schuld. Lassen wir aber diesen folgenschweren Grundgehler vorläufig außer Betracht, so bleibt doch die Tatsach der grundsätzlichen Trennung jener beiden Begriffsinhalte in der vorherrschenden Anschauung bestehen. Der dadurch erzeugte Dualismus hat im Laufe der Denkentwichlung zunächst zu zweierlei Deutungen geführt, deren jede zwar den engen Zusammenhang zwischen beiderlei Inhalten anerkennt, ihn aber verschieden deutet.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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von Kern, B. (1938). Der geistig-materielle Zusammenhang. In: Die Grund≈ und Endprobleme der Erkenntnis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94412-3_4
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94412-3_4
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