Zusammenfassung
Durchsuchen wir in dieser Weise den Tatbestand unserer voll entwickelten Erfahrung, so finden wir darin als Urbestandteile zunächst die ganze Mannigfaltigkeit der sinnlichen Wahrnehmungen, außerdem aber auch eine Fülle von Begriffsbildungen, die in untrennbarer Vereinigung mit jenen ein Netz von Zusammenhängen darstellen und in höheren, in umfassenderen Lagen der Erfahrungsverarbeitung stetig mehr den Vorrang erlangen, ja schließlich sogar den Schein der Alleinherrschaft annehmen. Es sind dies die Allgemeinbegriffe bis hinauf zu gewissen Höchstbegriffen, die den Zusammenhang mit Wahrnehmungen kaum noch erkennen lassen. Geht man den umgekehrten Weg der Betrachtungsweise, so werden diese Höchstbegriffe zu Grundbegriffen (den sogenannten Kategorien), die anscheinend jenes ganze Gewebe der Erfahrung in seinem inneren Zusammenhang erst möglich machen, es formell und wesenhaft konstituieren. Als führende Beispiele dieser Art brauche ich nur Begriffe wie Substanz, wie Ursache und Wirkung, wie Gesetzmäßigkeit, wie Einheit, Notwendigkeit, Dasein usw. anzuführen.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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von Kern, B. (1938). Die Begriffe und ihre allumfassende Bedeutung. In: Die Grund≈ und Endprobleme der Erkenntnis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94412-3_2
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-94412-3_2
Publisher Name: Springer, Berlin, Heidelberg
Print ISBN: 978-3-642-94012-5
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