Zusammenfassung
Zeit ist Geld. Dieser — amerikanischer Gewinnsucht und „Geschäftstüchtigkeit“ zugeschriebene — oft bewunderte und ebensooft bekrittelte und bespöttelte Grundsatz gewinnt an innerer Wahrheit und moralischem Gehalt, wenn wir ihn aus den rein materiell eingestellten Gedankengängen des liberalistischen Kapitalismus in die idealistische, aber dabei durchaus reale Weltauffassung des Nationalsozialismus zu übersetzen versuchen. Völlig wird das allerdings erst gelingen, wenn der vage Begriff „Geld“ durch einen weniger unklaren und schwankenden ersetzt wird. Das Kapital einer Nation, das wahre Volksvermögen, besteht nicht aus (willkürlichen Goldschwankungen und Börsenkursen unterworfenem) Geld oder Geldeswert, sondern in allererster Linie aus ihrer Arbeitskraft, ihremArbeitswillen und der aus beiden resultierenden Arbeitsleistung (selbst die Fruchtbarkeit des heimischen Bodens, der Reichtum an Bodenschätzen, die Gunst der geographischen Lage spielen demgegenüber nur eine sekundäre Rolle). Ändern wir also auf dieser Erkenntnis fußend unser obiges Sprichwort, so erhalten wir den Satz:,Zeit ist Volksvermögen“ und damit eine Wahrheit, die von niemand ernsthaft bestritten werden kann. Logischerweise ergibt sich daraus, daß Zeitverschwendung einer Vergeudung des Volksvermögens gleichkommt.
Jedes Volk ist so reich, als es Arbeit zu organisieren vermag.
Feder.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Feder, G. (1939). Allgemeine Betrachtungen. In: Arbeitstätte — Wohnstätte. Schriftenreihe der Reichsarbeitsgemeinschaft für Raumforschung an der Technischen Hochschule Berlin, vol 3. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-94231-0_2
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