Chirurgische Anatomie und allgemeine Operationslehre der Ureteren

Zusammenfassung

Die Ureteren stellen als Verbindungsstücke zwischen Nierenbecken und Blase zwei in ihrem leeren Zustande von vorn nach hinten abgeplattete Rohre dar, deren Länge beim Erwachsenen durchschnittlich etwa 30 cm (nach Zondek zwischen 21 und 33 cm) beträgt, der rechte Ureter pflegt wegen des Tieferstehens der rechten Niere etwas kürzer zu sein als der linke. Der Harnleiter ist ein sehr dickwandiges Organ, dessen in Längsfalten liegende Schleimhaut mit einem geschichteten Plattenepithel ausgekleidet ist. Die Wandung besteht aus einer außerordentlich dicken Schicht glatter Muskulatur, die auβen in zirkulärem, nach innen hin in longitudinalem Verlaufe angeordnet ist, blasenwärts überwiegt die letztere die erstere an Mächtigkeit. Die Anordnung der Muskulatur ermöglicht die sehr starken nach der Blase hin verlaufenden peristaltischen Bewegungen des Organs, die den Harn blasenwärts befördern. Die Muskulatur geht in diejenige der Blasenwand und des Trigonum interuretericum (Lieutaudi) der Blase über. Jener muskuläre Bau des Ureters gibt ihm eine sehr erhebliche Dehnungsfähigkeit in seiner Längsachse.