Zusammenfassung
Für eine kritische Bewertung zahlreicher, mit der Bakteriologie der Endokarderkrankungen zusammenhängender Fragen ist heute mehr denn je eine Analyse der Möglichkeiten und Grenzen des Keimnachweises notwendig. Die positive Blutkultur, die von den Klassikern der Klinik — bis zu einem gewissen Grade ist nur Libman (1912) hiervon ausgenommen — als eines der wichtigsten, ja obligaten diagnostischen Kriterien der Endocarditis lenta angesehen wurde, ist in ihrer diagnostischen Wertigkeit in letzter Zeit zweifellos erschüttert worden (s. Abschnitt C, VI, 6). Zum größten Teil ist dies der Tatsache zuzuschreiben, daß speziell in der Nachkriegsliteratur Fälle an Häufigkeit in den Vordergrund treten, bei denen zu Lebzeiten trotz größter Mühe der Keimnachweis nicht gelingt. Da ebenso der postmortale Keimnachweis an der Herzklappe bei klinisch nicht erkannten und daher nicht behandelten Patienten dieser Art oftmals fehlschlägt, erhebt sich die Frage, ob diesen Formen überhaupt eine durch Mikroorganismen direkt unterhaltene oder ausgelöste Entzündung zugrunde liegt, oder ob es sich hier um Klappenläsionen handelt, welche von vorneherein ohne Beteiligung von Bakterien progressiv und subakut verlaufen. Zum andern haben ausgedehnte Untersuchungen, die hauptsächlich gegen Ende der 20er Jahre teilweise an anderen Fragestellungen einsetzten, klargestellt, daß auch beim Gesunden eine Bakteriämie passagerer Art ohne klinisch faßbare Folgen vorkommen kann und in einem gewissen Prozentsatz auch stets aufgefunden wird (s. Abschnitt C, VI, 2).
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© 1953 Springer-Verlag OHG. Berlin · Göttingen · Heidelberg
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Böhmig, R., Klein, P. (1953). Grundlagen der Bakteriologie der Endokarditis. In: Pathologie und Bakteriologie der Endokarditis. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-87787-2_3
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