Einleitung und allgemeine Vorbemerkungen

Zusammenfassung

Alfred Werner, der Begründer der Koordinationslehre, faßte alle diejenigen Verbindungen höherer Ordnung als Komplexverbindungen zusammen, die in Lösung eine hinreichende Beständigkeit aufweisen und nur teilweise in ihre Bestandteile zerfallen*. Demnach handelt es sich bei den Komplexverbindungen um Stoffe, die durch Vereinigung von zwei oder mehreren einfachen, chemisch beständigen Komponenten (Verbindungen erster Ordnung) entstehen. Dabei werden die individuellen Eigenschaften der Verbindungspartner mehr oder weniger verdeckt, d. h. bestimmte, für die freien Bestandteile charakteristische Reaktionen bleiben für einen Teil der Komplexbestandteile aus oder sind nur sehr geschwächt zu beobachten. Durch eine derartige Kennzeichnung werden die Komplexverbindungen gegen die lockeren, wenig stabilen Molekülverbindungen abgegrenzt. Allerdings läßt sich eine Trennung beider Verbindungsgruppen nicht immer eindeutig durchführen.