Zusammenfassung
Damit Größenwahn entstehen kann, muß das Verhältnis von dem, was normalerweise als Möglichkeiten des Ich und dem, was als die sie begrenzende Möglichkeit erlebt wird, zugunsten der ersteren verschoben werden. Die Voraussetzungen hierzu können — sich gegenseitig vertretend oder ergänzend — auf ontogenetisch unterschiedlichen Stufen entstehen: (1) auf der Ebene des Realitätsprinzips infolge einer Senkung der Kritikschranke. Die der Megalomanie entgegenstehenden Gegebenheiten werden dann nicht mehr vollständig erkannt und können deshalb unterschätzt werden; (2) durch den autistischen Rückzug auf das in einem ontogenetisch früheren Stadium überwiegende Lustprinzip. Es herrschen dann ähnliche Verhältnisse wie in jener frühkindlichen Phase, in der die die Macht des Ich eingrenzende Realität noch nicht richtig erkannt wurde. Unter solchen Umständen kann die eigene Macht und Bedeutung überschätzt werden.
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Avenarius, R. (1978). Abschließende Darstellung des Grundgedankens. In: Der Größenwahn. Monographien aus dem Gesamtgebiete der Psychiatrie / Psychiatry Series, vol 16. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-86132-1_6
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