Die Wertigkeit einer erhöhten Urinausscheidung modifizierter Nukleoside als Tumormarker beim Kolonkarzinom

Zusammenfassung

Modifizierte Nukleoside (Abb. 1) werden von Tumorkranken in erhöhter Konzentration im Urin ausgeschieden [18, 23, 24], Sie sind überwiegend Abbauprodukte der tRNA (Abb. 2) und unterscheiden sich in mehrfacher Hinsicht von den nicht modifizierten Nukleosiden: 1) Ihre Synthese erfolgt unter der Einwirkung von zahlreichen modifizierenden Enzymen ausschließlich aus Nukleosiden, die sich innerhalb eines Polynukleotidstranges, der prä-tRNA, befinden [1]. 2) Im Gegensatz zu den nicht modifizierten Nukleosiden, wie Adenosin, Guanosin, Uridin oder Cytidin, gibt es keine Kinasen, die die Phosphorylierung der beim Abbau der tRNA freigesetzten modifizierten Nukleoside katalysieren würden [22]. Dies verhindert bei der Transcription die Inkorporation von modifizierten Nukleosiden an falscher Stelle im t-RNA-Molekül. 3) Modifizierte Basen sind keine Substrate für die katabolen Stoffwechselwege von Purinen und Pyrimidinen [5, 28]. Dies führt dazu, daß die modifizierten Nukleoside praktisch quantitativ im Urin ausgeschieden werden [4, 15].