Zusammenfassung
Für die seit einigen Jahren andauernde familien- und bevölkerungspolitische Diskussion in der Bundesrepublik Deutschland sind folgende empirische Befunde wesentlich:
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a)
Die Nettoreproduktionsrate — sie gibt an, inwieweit bei gegebenen altersspezifischen Geburten — und Sterblichkeitsraten eine Frauengeneration durch die von diesen Frauen geborenen Mädchen ersetzt wird — ist von 1,17 im Jahre 1965 auf 0,67 im Jahre 1981 abgesunken und liegt damit weit unter der zur Bestandserhaltung erforderlichen Zahl von 1. Modellrechnungen lassen einen Rückgang der Gesamtbevölkerung in der Bundesrepublik Deutschland von 61,55 Mill am 1.1.1983 auf ca. 59,14 Mill. im Jahre 2000 und auf ca. 45,74 Mill im Jahre 2030 als möglich erscheinen.1)
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b)
Die Erwerbsquote verheirateter Frauen im Alter von 15–45 Jahren ist in allen Altersklassen deutlich angestiegen. Ermittelt man zur Bereinigung von Altersstruktureffekten die Erwerbsquote dieser Gruppe als arithmetisches Mittel der (in den Statistischen Jahrbüchern) in. Fünfjahresschritten vorliegenden altersspezifischen Quoten, so erhält man für 1965 43,6%, für 1982 56,5%. Die Arbeitslosenquote für alle Frauen betrug 1965 noch 0,5% (Männer: 0,7%), 1983 dagegen 10,1% (Männer: 8,4%). Frauen haben somit heute ein höheres Arbeitslosigkeitsrisiko, wobei die Problematik der „versteckten“ — d.h. nicht erfaßten — Arbeitslosigkeit noch gar nicht berücksichtigt ist.
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c)
Es besteht weitgehend Übereinstimmung darüber, daß die finanzielle Situation der Familien im Vergleich zu Ehepaaren ohne Kinder mit sonst gleichen Charakteristika ein Mißverhältnis aufweist. Trotz zahlreicher staatlicher Förderungsmaßnahmen müssen nach einer Schätzung des Dritten Familienberichts die Familien 73% der Aufwendungen für die nachwachsende Generation selbst tragen. Der sich durch eine Berufsaufgabe der Frau ergebende Einkommensverzicht wurde in dieser Rechnung noch nicht berücksichtigt. Es gibt ferner Belege, daß sich diese Situation in den vergangenen Jahren weiter verschlechtert hat.l)
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Zimmermann, K.F. (1985). Instrumente und theoretische Wirkungsanalyse. In: Familienökonomie. Studies in Contemporary Economics, vol 18. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-82629-0_12
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