Zusammenfassung
Sollte die vom Dichter Horaz überlieferte Anekdote einen Wahrheitskern besitzen, so scheint auch im Rom der republikanischen Zeit die Jugend es schwer mit den Alten gehabt zu haben: als ein junger Mann aus gutem Hause aus einem römischen Bordell wieder auf die Straße tritt, läuft er schnurstracks gerade in die Arme des von der Allgemeinheit gefürchteten Censors Cato. So ein Pech! Nun aber, anstelle der mit Schamröte im Gesicht erwarteten Rüge, bekommt der Junge zu seinem Erstaunen ein „Bravo, gut gemacht!“zu hören. „Hier sollst du eben lieber absteigen“ — fahrt der alte Cato fort —, „wenn das Verlangen dein junges Blut aufwallen läßt, statt ehrbaren Ehefrauen nachzustellen!“1. „Nochmals gut gegangen!“muß der Junge gedacht haben, also: nichts wie wieder hinein. Mehr sagt uns die Stelle nicht. Wie die Geschichte zu Ende gegangen sein soll, erfahren wir von einem späteren Horazscholiasten: als Cato den gleichen Knaben mehrmals ertappen muß, wie er ganz stolz aus dem Lupanar herauskommt, ändert er schleunigst seine Haltung: „Mein Junge, ich habe dich gelobt, weil ich dachte, daß du dann und wann hierher kämest und nicht, daß du hier wohnen würdest“2.
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© 1993 Springer-Verlag Berlin Heidelberg
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Fusco, SA. (1993). „Adulescens luxuriosus“. Ulp. D. 17.1.12.11 — ein Mandat contra bonos morest?. In: Nörr, D., Nishimura, S. (eds) Mandatum und Verwandtes. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77957-2_24
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