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Abnormale Multimerenstruktur des von Willebrand-Faktors in den Thrombozyten — Beobachtungen an 6 Fällen

  • Conference paper
22. Hämophilie-Symposion Hamburg 1991
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Zusammenfassung

Bei einigen Typen des von Willebrand-Syndroms (vWS, Typ IIa und Platelet- Typ) wurde eine abnormale Multimerenstruktur des von Willebrand-Faktors (vWF) in den Thrombozyten beobachtet. Da die Zusammensetzung der Multi- mere des vWF in den Thrombozyten bisher wenig untersucht wurde, haben wir bei 250 Patienten mit einer Blutungsneigung die Multimere des vWF in den Thrombozyten mittels diskontinuierlicher SDS-Agarosegel-Elektrophorese getrennt.

Bei 5 Patienten fanden wir in den Thrombozyten ein Fehlen der großen Multimere des vWF. Zusätzlich waren bei einem Patienten die mittleren Multimere nicht nachweisbar. Im Plasma jedoch zeigte der vWF bei allen Patienten eine normale Größenverteilung der Multimere. Bei 5 Patienten war die Konzentration des vWF im Plasma erhöht, bei 4 in den Thrombozyten. Der Patient, der in Thrombozyten ein Fehlen der großen und mittleren Multimere des vWF zeigte, wurde zu uns mit der Diagnose Vasculitis allergica überwiesen. Nach Abklingen der allergischen Hauterscheinungen wurde der Patient erneut untersucht und diesmal sowohl im Plasma als auch in den Thrombozyten eine normale Multimerenstruktur gefunden. Die Plasmaproben und die Thrombozytenlysate aus beiden Untersuchungen wurden mit einem hochauflösenden SDS-Agarosegel (Agarosekonzentration 2,2 %) und einem Polyacrylamid-Gradientengel (Polyacrylamidkonzentration 5–15 %) analysiert. Im hochauflösenden Agarosegel wurde in der ersten Probe, während des akuten Schubes der Vaculitis allergica, eine deutliche Verschiebung der Triplettstruktur der Multimere zur schnellaufenden Bande gefunden. Die zweite Probe, nach Abklingen der allergischen Reaktion, zeigte eine normale Triplettstruktur, ebenso wie die beiden Plasmaproben. Im Polyacrylamidgel war unter reduzierenden Bedingungen in der ersten Probe nur eine Bande bei 145 kD zu erkennen, während in der zweiten Probe Banden bei 225 kD und 187 kD gefunden wurden. Im Plasma wurden keine Unterschiede zu Normalpatienten gefunden.

Die veründerte Multimerenstruktur des vWF in den Thrombozyten, die bei 6 Patienten zu beobachten war, ist keinem der in der Literatur beschriebenen Typen des vWS zuzuordnen. Allerdings korreliert die abnormale Multimerenstruktur in einem Fall gut mit dem Auftreten einer allergischen Hauterkrankung. In diesem Fall scheinen unsere Ergebnisse für eine verstärkte Proteolyse während des akuten Schubes dieser Erkrankung zu sprechen. Inwieweit die abnormale Multimerenstruktur des vWF in den Thrombozyten eine Bedeutung für die Abklärung einer Blutungsneigung hat, müssen weitere Untersuchungen zeigen.

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Eller, T., Bomhard, M., Albert, J., Mayer, J., Keller, F. (1992). Abnormale Multimerenstruktur des von Willebrand-Faktors in den Thrombozyten — Beobachtungen an 6 Fällen. In: Landbeck, G., Scharrer, I., Schramm, W. (eds) 22. Hämophilie-Symposion Hamburg 1991. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-77881-0_41

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