Kontinuierliche passive Bewegung (CPM) nach Augmentation vorderer Kreuzbandrupturen mit Polydioxanon-Bändern. Ergebnisse einer prospektiven Studie

Zusammenfassung

Für die Therapie von sagittalen Instabilitäten des Kniegelenkes gibt es eine Vielzahl von Konzepten. Die operative Behandlung nach einem Trauma durch Wiederherstellung der ligamentären Strukturen ist heute als die Methode der Wahl anzusehen. Neben der Patellarsehne als häufigstem Transplantat werden zudem Semitendinosussehne und iliotibiales Band verwendet, wie Bilko et al. in ihrer Übersicht 1986 feststellten [3]. Die Erkenntnis von Wirth 1984, daß ein transplantierter Sehnenstreifen in den ersten 12 Wochen besonders anfällig ist, führte zur Suche nach Materialien, die das Transplantat gerade in dieser Phase entlasten und unterstützen [22]. Rehm u. Schultheis [19] untersuchten 1985 die Eigenschaften von Polydioxanon (PDS) zur Verstärkung von Bändern im Tierversuch. Sie beobachteten in den ersten Wochen eine Abnahme der primär vorhandenen Reißfestigkeit, nach 12 Wochen aber eine zunehmende Kollagenfa-sereinlagerung und eine Abnahme der Makrophagen und Histiozyten. In den knöchernen Bohrlöchern sprossen Knochenbälkchen in die Bandstruktur. Zum Teil konnten die Autoren eine Ausrichtung der Trabekelstrukturen in Zugrichtung dokumentieren [19]. Dieses tierexperimentelle Konzept wurde bereits ab 1983 von Blauth u. Hassenpflug im Sinne einer „Stabilitätshilfe“mit einem resorbierbaren Kunstband bei vorderen Kreuzbandrupturen verwirklicht [4].