Prostatorektale Fisteln

Zusammenfassung

Fisteln zwischen der prostatischen Harnröhre und dem Rektum sind selten. In der Literatur findet man meistens kasuistische Angaben, aber Abhandlungen über größere Kollektive fehlen. Dies war nicht immer der Fall. Die früheste Beschreibung einer prostatorektalen Fistel stammt von Wagnerum 1685, und die ersten Versuche einer chirurgischen Therapie wurden 1823 von Ashley Cooper unternommen. Die Chirurgie solcher Fisteln galt als schwierig, und die Komplikationen waren zahlreich. Sicher spielten die limitierten technischen Möglichkeiten eine große Rolle, aber man darf nicht vergessen, daß die damals behandelten Fälle ungleich schwerer waren als die, die wir heute in unserem Krankengut antreffen. Prostatorektale Fisteln sind meist isoliert, während es sich bei den historischen Fällen um ausgedehnte Systeme mit mehreren Gängen, Gewebenekrosen und Abszessen gehandelt hat. Meist waren sie Teil einer Genitaltuberkulose, während sie heute vorwiegend traumatischen oder iatrogenen Ursprungs sind.