Zusammenfassung
Die rasche Entwicklung der Medizin, insbesondere in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts, machte eine ärztliche Fortbildung erforderlich, um das Auseinanderklaffen zwischen Ausbildungswissen und neuen Erkenntnissen zu verringern. Bereits in den 70er und 80er Jahren des vergangenen Jahrhunderts richteten einzelne deutsche Universitätskliniken Ferienkurse ein, um den niedergelassenen aber auch den Klinikärzten aus der Region neues Fachwissen zu vermitteln. 1880 wurde bereits eine erste Organisation für ärztliche Fortbildung, die „Dozentenvereinigung für ärztliche Ferienkurse in Berlin“gegründet (Greger 1984). Diese Kurse waren anfangs noch nicht kostenlos und für Ärzte aus einer größeren Entfernung vom Kursort fast nicht erreichbar, da zum einen das Praxisvertreterproblem schwer zu lösen war und zum anderen Kosten für die Kurse und Unterkunft anfielen. Um dieser Beeinträchtigung abzuhelfen, wurde um die Jahrhundertwende eine „Vereinigung zur Veranstaltung von Kursen für praktische Ärzte“gegründet. Grundlage der Arbeit der Vereinigung war es, Kurse unentgeltlich anzubieten, räumliche Nähe zur Praxis (d. h., die Kurse möglichst zu dezentralisieren) herzustellen und Kurszeiten zu wählen, die für die berufstätigen Ärzte erreichbar waren. Die Zeitvariabilität war wohl nach den Bedürfnissen der Ärzte ausgerichtet. So gab es Fortbildungsveranstaltungen von wöchentlich 1–2 Stunden in den Großstädten (meistens während des Semesters von Universitätskliniken durchgeführt), aber auch „Sonnabend-Sonntag-Kurse“in kleineren Städten.
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Literatur zur Basisinformation
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Weber-Falkensammer, H. (1987). Umsetzung von Gesundheitsberatung in der Weiter- und Fortbildung. In: Jork, K. (eds) Gesundheitsberatung. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-72880-8_13
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