Zusammenfassung
In den Jahren von 1991 bis 1995 wurden für das Flußgebiet der Saale Ausmaß, Verteilung, Quellen und räumlicher Verlauf von Schwermetallbelastungen in Schwebstoffen und aktuellen Flußsedimenten erfaßt. Beim Bemühen um Zielvorgaben für eine Rückführung der Schwermetallbelastung der Gewässer und ihrer Sedimente auf ein naturnahes Niveau ergab sich die Frage nach den natürlichen (geogenen) Metallgehalten. Es war zu vermuten, daß die natürlichen Elementgehalte in einem Einzugsgebiet, das von Vererzungen und deren geochemischen Aureolen geprägt ist, wesentlich vom globalen Standardwert für tonige Gesteine nach Turekian u. Wedepohl (1961) abweichen. Aus der Absicht, realistische Sanierungsziele vorgeben und Sanierungserfolge bemessen zu können, erwuchs die Aufgabe, sich einen Überblick über die Verteilung der geogenen Hintergrundwerte für feinkörnige Flußsedimente zu verschaffen und so für jedes Element einen regionalen geogenen Hintergrundwert festzulegen. Dieser sollte als Standardwert für die Einstufung von Belastungen der Schwebstoffe und Sedimente dienen. Die Ermittlung geogener Hintergrundwerte erfolgte an vorzivilisatorischen Auenlehmproben, die den rezenten Flußschlämmen ähnlich und daher hierfür geeignet sind (Furrer u. A. Müller 1997).
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Literatur
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Müller, A., Hanisch, C., Zerling, L. (2000). Geogene Standard-Elementgehalte in Auensedimenten der Saale und ihre Anwendung zur Bewertung rezenter Sedimentbelastungen. In: Friese, K., Witter, B., Rode, M., Miehlich, G. (eds) Stoffhaushalt von Auenökosystemen. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-59744-2_25
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