Zusammenfassung
Während der Regierungszeit von Kaiserin Maria Theresia wurde die Astronomie auch in Wien den Jesuiten anvertraut und 1755 eine Beobachtungsstätte auf dem Dach des damaligen Universitätsgebäudes (heute Akademie der Wissenschaften, neben der Jesuitenkirche) errichtet. Nachdem 1842 Carl von Littrow Direktor geworden war, forderte er energisch eine neue, zeitgemäße Sternwarte. Er hatte mehrere Observatorien besichtigt und wollte sie alle übertreffen. Aber erst 1874 wurde die heutige Universitäts-Sternwarte Wien außerhalb der Stadt angelegt, nahe der „Türkenschanze“ in einem eigenen Park.* Diese Lage (heute im 18. Bezirk Währing) war für die damalige Zeit fortschrittlich, das Gebäude selbst leider nicht. Von Littrow wünschte ein überaus repräsentatives, „kaiserliches“ Institut mit einer großen Direktorswohnung (im Südflügel). Zu dieser Zeit war die berühmte Wiener Ringstraße im Bau, im selben Stil wurde auch die neue Sternwarte errichtet, von zwei auf Theaterbauten spezialisierten Architekten: Ferdinand Fellner und Hermann Helmer. Sie verlegten in die k. u. k. Sternwarte ein repräsentatives Treppenhaus, würdig eines Theaters. Der Bau hat einen kreuzförmigen Grundriß, alle damals benötigten Räume waren darin untergebracht. Über dem Zentrum des Kreuzes erhebt sich die 14 m weite Hauptkuppel, in der ein 68 cm-Refraktor von Grubb (Dublin) aufgestellt wurde, der bis heute zu verwenden ist. Drei Flügel waren für Meridian- bzw. Passage-Instrumente vorgesehen und tragen je eine kleine Kuppel am Ende. Als diese Instrumente entfernt wurden, nutzte man den Raum für Hörsäle, Arbeitsräume und Bibliothek.
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Müller, P. (1992). Wien 1874–1880. In: Sternwarten in Bildern. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-58082-6_43
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-642-58082-6_43
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