Zusammenfassung
Ein zivilgerichtliches Urteil entscheidet den Streit zwischen den Parteien und hat regelmäßig auch nur Wirkungen zwischen ihnen und nicht auch gegenüber Dritten. Hieraus können sich durchaus Nachteile ergeben, wenn derselbe Sachverhalt zum Gegenstand mehrerer Prozesse gemacht wird und die damit befaßten Richter ihn unterschiedlich bewerten. Ein Beispiel soll dies erläutern:
Wund verunglückt auf dem Grundstück des Eich und muß deshalb längere Zeit im Krankenhaus bleiben. Die Kosten des Krankenhauses und seinen Verdienstausfall verlangt Wund von Eich ersetzt und trägt vor, ein großes Eisentor sei nicht ordnungsgemäß befestigt gewesen und sei beim Öffnen auf ihn gestürzt. Nach einer Beweisaufnahme geht der Richter davon aus, daß die Behauptungen des Wund richtig sind und deshalb verurteilt er Eich zum Schadensersatz. Das Eisentor ist von dem Handwerksmeister Emsig befestigt worden. Von diesem verlangt Eich, daß er ihm das erstattet, was er an Wund zahlen muß. In dem Prozeß zwischen Eich und Emsig kommt jedoch der Richter zu dem Ergebnis, daß das Tor ordnungsgemäß installiert worden sei, und weist deshalb die Klage ab.
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Musielak, HJ. (1995). Streitverkündung — was ist das?. In: Mein Recht vor Gericht. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-57845-8_17
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