Zusammenfassung
Über die Frage, welche chemische Veränderungen am Indicator vor sich gehen, die die Farbänderung verursachen, gibt es zwei Auffassungen: die Ionentheorie oder die Theorie von Wilhelm Ostwald 1 und die chromophore oder chemische Theorie, die gegenwärtig gewöhnlich die Theorie von Hantzsch genannt wird. Abgesehen von diesen zwei Theorien hat Wolfgang Ostwald 2 einen neuen Gesichtspunkt hervorgehoben. Er behauptete nämlich, daß der Farbumschlag von einer Änderung im Dispersitätsgrade des Indicators begleitet sei. Aus den Untersuchungen von Kruyt und Kolthoff 3 u. a. geht aber hervor, daß dies nicht immer oder öfters nur im Gebiet molekularer Dimensionen der Fall ist, so daß die Theorie von Wolfgang Ostwald nicht allgemeine Gültigkeit besitzt. Selbst wenn sich der Dispersitätsgrad mit der Farbe ändern sollte, so würde die Änderung des Dispersitätsgrades noch nicht die „Ursache“ der Farbänderung sein, sondern nur auf eine Erscheinung hinweisen, die damit parallel läuft; außerdem ist nicht einzusehen, warum nur. Wasserstoff- und Hydroxylionen einen so großen Einfluß auf die Farbe und den Dispersitätsgrad haben sollen.
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Kolthoff, I.M. (1932). Die Theorie der Indicatoren. In: Fischgold, H. (eds) Säure — Basen — Indicatoren. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-52621-3_7
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