Der Farbwiedergabe-Index in der lichttechnischen Praxis

Zusammenfassung

Das CIE-Bewertungsverfahren nach CIE-Publikation Nr. 13 zur Messung und Kennzeichnung der Farbwiedergabe-Eigenschaften von Lichtquellen (1. Ausgabe 1965) läßt sich durch Einführung einer Farbwandlungstransformation verbessern. Unsicherheiten in der Bestinimung der Ausgangsgrößen und der Berechnung der Farbwiedergabe-Indizes bewegen sich je um etwa 2 Einheiten im Index. Dem steht eine untere Erkennbarkcitsgrenze für Farbwiedergabe-Unterschiede von ca. 5 Einheiten im Index gegenüber. Es wird auf (lie mit der Wahl der Bezugslichtart zusammenhängenden Fragen und die daraus resultierenden Konsequenzen für die Farbwiedergabe-Bewertung eingegangen. Für die Beurteilung der Austauschbarkeit von Lampen hinsichtlich ihrer Farbwiedergabe-Eigenschaften gelten besondere Anforderungen an clic Bezugslichtart. Die Empfehlung von Farbwiedergabe-Stufen in der Beleuchtungspraxis hat sich bewährt. Für die Praxis ist es auch wichtig zu wissen, inwieweit Farben, die unter einer bestimmten Lichtart gesehen werden, „annehmbar“ sind. Dieses Kriterium, das auf der Erinnerung an Vorzugsfarben beruht, ist gegen das der Farbwiedergabe, das sich ausschließlich auf Farben gleicher Objekte bezieht, streng abzugrenzen; seine Bewertung ließe sich ähnlich wie das Farbwiedergabe-Verfahren aufbauen. Der für (lie Beleuchtungstechnik gültige Farbwiedergabe-Index gilt grundsätzlich nicht auf dem Gebiet der Farbphotographie, des Mehrfarbendrucks und des Farbfernsehens; auf Ausnahmen wird hingewiesen. Das CIE-Bewertungsverfahren läßt sich aber auf diese Gebiete erweitern. Auch für die Farbabmusterungs-Eigenschaften von Lichtquellen sind Farbwiedergabe-Indizes nur ausnahmsweise anwendbar; eine Erweiterung des Verfahrens ist hier jedoch nicht möglich.

Originalmitteilung, eingegangen am 19. 6. 72.