Zusammenfassung
Von Apolda, dem Städtchen, welches uns früher — wie das alte Studentenlied vermeldet — „den gelben Knaster präparirt und recommandirt“ hat, jetzt aber ganz vorzügliche Schlafmützen, Strümpfe und allerhand baumwollene Würkereien verfertigt, wendete ich mich südwärts. In einer der Apoldaer Restaurationen — so nennt man dort die nicht zu befürchten hätte, unterwegs mit meinen lieben Landsleuten, dem „Volk in Waffen“, zusammenzutreffen. Und so war es auch. Fröhlich zu Fuß wandernd, sah ich die heiteren Gefilde und Dörfer, durch welche mich mein Weg führte, ohne alle militairische Staffage, ohne die Zuthaten von Pickelhaube und Zündnadelgewehr. Gänzlich ohne kriegerischen Anklang ging es freilich nicht ab: eine ländliche Botenfrau, welche ich einholte, fragte mich, ob ich nichts von den guten thüringischen Landeskindern wisse, welche die Mainzer Festung besetzt halten müßten, und als aus einer Wolkengruppe, die sich am östlichen Horizont gelagert hatte, ein dumpfer Donner erdröhnte, fuhr die alte Mutter erschrocken zusammen und meinte, es sei Kanonendonner.
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Springer, R. (1868). Dornburg. In: Weimar’s klassische Stätten. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-642-50829-5_12
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