Einleitung zu den Tumoren der Haut

Zusammenfassung

Die Bestimmung der Gewebsneubildungen, welche unter den Begriff des echten Tumors (Blastoms, Neoplasmas) fallen sollen, unterliegt einer mehr oder weniger willkürlichen Übereinkunft, welche zudem im Laufe der Zeit einem starken Wechsel unterworfen ist. Wenn da und dort Einschränkungen und Erweiterungen des Begriffes, größere und kleinere Grenzverschiebungen nötig sind, so hat dies seinen Grund in der Schwierigkeit einer genauen und umfassenden Definition des Blastoms. Für sämtliche echte Tumoren allgemein gültige Merkmale aufzustellen, ist ungemein schwer und wenn sie neuerdings im Bestreben nach einer kurzen Umschreibung als Wachstumsexzesse von autonomem Charakter bezeichnet werden (Borst), so läßt sich doch nicht bestreiten, daß diese Autonomie keine absolute ist, denn die Beeinflussung des Geschwulstwachstums seitens des Gesamtorganismus ist doch viel umfangreicher, als man sich ursprünglich vorstellte. Wissen wir doch, wie sehr selbst bösartige Tumoren in ihrem Wachstum vom übrigen Körper abhängig sein können (z. B. bei Spätmetastasen). Auch wenn als allgemeines Merkmal die Atypie im Bau der Tumoren betont wird, so ist dies eine anfechtbare Behauptung. Hier braucht ja nur auf E. Albrecht verwiesen zu werden, der die Organähnlichkeit, die weitgehende Übereinstimmung mancher Geschwülste mit ihrem Mutterboden, aufs eindringlichste hervorgehoben hat.