Integration einer datenbasierten Blutglukosesimulation in ein regelbasiertes Expertensystem

Zusammenfassung

Bei adäquater Behandlung und Überwachung des Diabetes mellitus können Spätkomplikationen verhindert bzw. zumindest ihr Beginn verzögert und eventuell sogar rückgebildet werden. Es gibt allerdings weder eine für alle Patienten gültige Therapie noch eine über den gesamten Behandlungszeitraum konstante Therapie für einen Patienten. Die Therapie des Diabetes mellitus besteht aus Komponenten wie z.B. Insulin, Ernährung und Lebensführung. Ihr Ziel ist ein möglichst normnaher Verlauf der Blutglukose (BG) über den Tag. Die Werte werden mehrfach taglich gemessen, dokumentiert und dienen so der Therapieanpassung. Ein großes Problem der Behandlung des Diabetes mellitus ist allerdings, dauerhaft eine gute Stoffwechseleinstellung zu erreichen.

Es ist ein Modell aufgebaut worden, das allgemeine Resorptionsfunktionen für Insulin und Broteinheiten Für einen Patienten individuell berechnet und daraus den Glukosespiegel ermittelt. Grundlage des Modells sind physiologische Zusammenhänge und Daten der Selbstkontrolle als Eingabewerte für das Modell. Die in der Datenbank über den Patienten gespeicherten Informationen, wie gemessene BG-Werte, Insulindosierung und Kohlen-hydrate in Abhängigkeit von der Zeit, bestimmen den Verlauf der Resorptionsfunktionen. Ziel der Simulation ist es, eine Insulindosis vorzuschlagen, wenn ein zu erreichender BG-Wert angestrebt wird, oder den BG-Verlauf vorherzusagen, wenn die Insulindosis vorgegeben ist.

Die mathematische Modellierung des BG-Verlaufs soll in das regelbasierte Expertensystem DIAMON (DIAbetes MONitor) [7] integriert werden.