Auszug
Die soziale Position, die ein Mensch in der Gesellschaft einnimmt, und die daran geknüpften strukturellen Vor- und Nachteile beeinflussen auch seine Gesundheit. Ein Leben in sozial benachteiligter Lage erhöht Krankheitsrisiken und verringert Gesundheitschancen. Seit den 1980er Jahren hat sich in Deutschland das Armutsrisiko der jüngsten Bevölkerungs-gruppen sukzessiv erhöht. Da die Armut in den anderen Altersgruppen nicht in dem gleichen Maße gestiegen bzw. die Altersarmut eine Zeitlang sogar rückläufig war, wird auch von einer »Infantilisierung der Armut« gesprochen. Die höchsten Armutsrisiken tragen Kinder mit 2 oder mehr Geschwistern, Kinder von allein erziehenden Müttern sowie Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund (BMG — Bundesministerium für Gesundheit, 2005).
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Schenk, L., Razum, O. (2009). Migration und soziale Benachteiligung — Anforderungen an die gesundheitliche Versorgung. In: Bitzer, E.M., Walter, U., Lingner, H., Schwartz, FW. (eds) Kindergesundheit stärken. Springer, Berlin, Heidelberg. https://doi.org/10.1007/978-3-540-88047-9_31
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