Zusammenfassung
Damit sich eine Identität (menschlicher Akteur, Gruppe, Organisation etc.) relativ stabil in einem sozialen Netzwerk formieren kann, muss es ihr nach White (1992, 2008) gelingen, die vom Umfeld lancierten Einflussnahmen zu kontrollieren. Derartige geglückte „Kontrollprojekte“ bilden dann ihrerseits Einflussnahmen auf die Identitäten des Umfelds. Das heißt, die Formation einer Identität hängt maßgeblich davon ab, dass die Kontrollprojekte auch im betreffenden Umfeld tatsächlich greifen, von den dort befindlichen Identitäten als legitime oder zumindest hinzunehmende Einflussnahme akzeptiert werden. Dies wirft zentral die Frage nach der Gestaltung dieser Kontrollprojekte auf. Dabei stellt sich als besondere Herausforderung, dass Netzwerke nicht wie Systeme ein selbstinstanziiertes „Reinheitsgebot“ besitzen, was ihre Elemente anlangt. Man denke an Netzwerke, die sich von vornherein durch die Zusammensetzung von heterogenen Akteuren auszeichnen – wie zum Beispiel Policy-Netzwerke, bestehend aus politischen, wirtschaftlichen, wissenschaftlichen Akteuren und ggf. noch aus NGOs beziehungsweise sozialen Bewegungen (z. B. Jansen/Schubert 1995: 10 f.). Aber nicht nur die Knoten, sondern auch die Kanten können Heterogenität aufweisen – man denke an multiplexe Netzwerke, in denen Zuneigung, wirtschaftliche Unterstützung, Freizeitaktivitäten und anderes mehr miteinander geteilt werden.
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Häußling, R. (2010). Zum Design(begriff) der Netzwerkgesellschaft Design als zentrales Element der Identitätsformation in Netzwerken. In: Fuhse, J., Mützel, S. (eds) Relationale Soziologie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-531-92402-1_7
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