Zusammenfassung
Auf Runenmagie und Runenzauber wurde schon bei der Erklärung der Inschriften hingewiesen. Die Runennamen scheinen den magischen Gebrauch der Runenzeichen geradezu anzubieten. Wichtiger als ma. Nachrichten über Runenzauber und magische Verwendung von Runen sind die Inschriften, hauptsächlich im älteren Futhark, selbst. Vor allem seit den frühen Arbeiten Olsens galt die magische Deutung von Inschriften fast bei allen Forschern. Erst 1952 hat BÆksted diese Möglichkeit grundsätzlich in Frage gestellt. Einige Beispiele mögen die Problematik verdeutlichen. Dem Futhark auf dem Stein von Kylver (s.o. S. 19) wird allgemein magische Bedeutung zugeschrieben. Die gesammelte Macht der einzelnen Runen sollte den Toten im Grab festhalten oder Grabfrevler abwehren. Eine genaue Vorstellung dieser im Futhark versammelten Runenmacht läßt sich im einzelnen nicht geben, da die Zeichen verschiedene und oft gegensätzliche Bedeutung vertreten. Die — wie immer geartete — Verbindung der Platte von Kylver mit einem Grab steht fest. Man kann sich die Runenreihe als magisch bekräftigende „Formel“ für den unausgesprochenen Zweck: gegen den Wiedergänger bzw. gegen den Grabfrevler (je nach Lage der Platte) denken.
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Literatur
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Düwel, K. (1968). Runenmagie und Runenzauber. In: Runenkunde. Sammlung Metzler. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-99765-4_12
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