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Clarín: La Regenta (1885) Der Abscheu vor Vetusta

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Klassische Texte der spanischen Literatur
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Zusammenfassung

Leopoldo Alas (1852–1901), der sich selbst Clarín nannte und unter diesem Künstlernamen bekannter wurde als unter seinem eigentlichen, gilt als der Autor eines Meisterwerks: des Romans La Regenta (Die Präsidentin, 1885). Der machte ihn schon zu Lebzeiten berühmt, jedoch weniger wegen seines literarischen Rangs (der anfangs nur von wenigen, etwa von Galdós, erkannt wurde) als wegen des Skandals, den der vermeintliche Schlüsselroman im konservativen Lager der ›Zwei Spanien‹ auslöste. Vor allem in Oviedo, der Heimatstadt Claríns, war die Empörung über den Nestbeschmutzer groß, denn hinter Vetusta, dem fiktiven Ort des Geschehens, verbirgt sich überdeutlich, bis in topographische Details nachvollziehbar, die Hauptstadt der Provinz Asturien, einst Ausgangspunkt der glorreichen Reconquista. Das einzige, was Vetusta (schon der Name war eine Beleidigung) vom realen Oviedo unterscheidet, ist das Fehlen der Universität, mit der Clarín, im Brotberuf Professor für römisches Recht, sich offensichtlich nicht auch noch anlegen wollte. Später wurde der Roman regelrecht verdrängt; die Empörung, die er bei der rückwärts gewandten Espana eterna und insbesondere beim konservativen Klerus hervorgerufen hatte, ward aber nicht vergessen. Das wurde Claríns Sohn zum Verhängnis, der beim Einmarsch der siegreichen Francotruppen Rektor der Universität war und, selbst überzeugter Republikaner, für die Sünden des Vaters hingerichtet wurde.

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Literaturhinweise

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Neuschäfer, HJ. (2011). Clarín: La Regenta (1885) Der Abscheu vor Vetusta. In: Klassische Texte der spanischen Literatur. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05277-3_16

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  • Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart

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