Zusammenfassung
Als 1789 in Paris die Revolution ausbrach, hatte Katharina II. mit der Niederschlagung des Pugačev-Aufstandes (1775) und der Žalovannaja gramota (Gnadenurkunde von 1785) über die Bestätigung und Erweiterung der Adelsrechte ihre autokratische Herrschaft gerade erst abgesichert. Angesichts der revolutionären Entwicklung in Frankreich kündigte sie den noch im Briefwechsel mit Voltaire und den Enzyklopädisten von ihr betonten Zusammenhang von Aufklärung, politischer Herrschaft und Kultur auf und bereitete den ersten bescheidenen Ansätzen einer literarischen Öffentlichkeit, die sie am Beginn ihrer Regierungszeit noch selbst befördert hatte, abrupt ein Ende. Russland setzte im Verbund mit Preußen und Österreich seine Politik der territorialen Expansion (vgl. die Teilungen Polens) und der Sicherung des ancien régime fort. Nach der Regierungszeit Pauls I., des Sohnes und Nachfolgers Katharinas II., der den europäischen Lebensstil des Adels drastisch einschränkte, war erst Alexander I., der nach der Ermordung seines Vaters 1801 den Zarenthron bestieg, bereit, sich mit der postrevolutionären Entwicklung in Europa zu arrangieren. Seine anfängliche Reformbereitschaft erschien den Zeitgenossen als ein epochaler Neuanfang.
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Städtke, K. et al. (2002). Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum Krimkrieg (1853). In: Städtke, K., et al. Russische Literaturgeschichte. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-05238-4_3
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-05238-4_3
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-05238-4
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