Lehrdichtung in der mittellateinischen Literatur Deutschlands

Zusammenfassung

Die Benediktinermönche vermittelten den germanischen Stämmen im Frankenreich das antike Wissen in lat. Texten. Latein blieb denn auch für ein Jahrtausend die Sprache gelehrter Abhandlungen wie auch mancher gelehrter Dichtungen. Missionarischer Eifer, politische Einigungsbestrebungen, später auch Stolz auf die Fähigkeit, in der Muttersprache dichten zu können, führten schließlich ein Nebeneinander beider Sprachen in der didaktischen Dichtung des Mittelalters herbei, wobei sich meistens die interne gelehrte Kommunikation lateinisch, die volkstümlichere deutsch vollzog, was jedoch zumeist unterschiedliches Publikum und dementsprechend unterschiedliche Stilformen bedingte. Wegen der ständigen Wechselwirkungen zwischen beiden Bereichen im Mittelalter erscheint ein Überblick über die Lehrdichtung in der mittellateinischen Literatur hier angebracht, er muß sich jedoch auf das für die deutsche Literatur wichtigste Schrifttum, zumeist auch auf den deutschen Sprachraum, beschränken, obgleich die Übernationalität zum Wesen der mlat. Literatur gehört.