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Benn, Gottfried

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Zusammenfassung

Spät, 1951 erst, ehrt man den eben noch politisch »unerwünschten Autor« mit dem Georg-Büchner-Preis, ihm verliehen, »der, streng und wahrhaftig gegen sich selbst, in kühnem Aufbruch seine Form gegen die wandelbare Zeit setzte und..., durch Irren und Leiden reifend, dem dichterischen Wort in Vers und Prosa eine neue Welt des Ausdrucks erschloß«, so die Urkunde. 1952 folgt das Bundesverdienstkreuz I.Klasse, postum der Große Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen. Mit den Statischen Gedichten (1949) hatte eine sensationelle und suggestive Rezeption begonnen, und zwar ganz unter dem Vorzeichen »Sprachmagie«, durch die der provozierende Protest seiner expressionistischen Lyrik (Morgue, 1912; Söhne, 1913; Fleisch, 1917) und der erkenntniskritische und analytische Rang seiner Reflexionsprosa (Gehirne, 1916; Diesterweg, 1918) sowie seiner dramatischen Skizzen (Etappe, Ithaka, Der Vermessungsdirigent, 1919) lange übertönt wurde. B. nannte den unverhofften Ruhm ironisch sein »Comeback« und hielt an der Einheit seines Gesamtwerks fest: »Es zieht sich doch eine Linie von: Die Krone der Schöpfung, das Schwein der Mensch bis zu dem letzten Siegel: ›im Dunkel leben, im Dunkeln tun, was wir können‹« (an F.W. Oelze, 6.8. 1952). » Fünfzehn Jahre lang von den Nazis als Schwein, von den Kommunisten als Trottel, von den Demokraten als geistig Prostituierter, von den Emigranten als Renegat, von den Religiösen als pathologischer Nihilist öffentlich bezeichnet« (Berliner Brief, 1948), fiel ihm die Rückkehr in die Öffentlichkeit nicht leicht und machte es den Nachgeborenen schwer, zwischen intellektueller Faszination und ideologiekritischem Unbehagen zu unterscheiden.

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Literatur

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Bernd Lutz

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Stark, M. (1997). Benn, Gottfried. In: Lutz, B. (eds) Metzler Autoren Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03720-6_28

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