Zusammenfassung
Den Zeitgenossen gibt ihre (wie die einen sagen) »wunderbare Natur«, ihr (so die anderen) »wunderliches Wesen« Rätsel auf; in jedem Falle aber übt sie eine ungewöhnliche Faszination aus. Als Verkörperung »ganz ewig gärender Poesie«, ein »herumirrlichtelierender Kobold«, dabei ausgestattet mit »blendendem Verstand« und »grenzenloser Herzensgüte«, sorgt sie für Gesprächsstoff. Aufgrund ihrer Familiengeschichte findet die Tochter eines der wohlhabendsten Frankfurter Kaufleute von früh an Kontakt zu ästhetisch interessierten Zirkeln: erstmals im Offenbacher Haus ihrer Großmutter Sophie von LaRoche, einer vielgelesenen Schriftstellerin des späten 18.Jahrhunderts, wo sie nach vierjähriger Erziehung im Ursulinenkloster Fritzlar ab 1797 aufwächst; dann durch Vermittlung ihres Bruders Clemens Brentano und schließlich in München und Landshut von 1808 bis 1810, dem Sitz der bayerischen Landesuniversität, an der ihr Schwager Friedrich Karl von Savigny zeitweise lehrt. Schon hier machen Anekdoten über ihre »märchenhafte Erscheinung« und ihr erstaunliches Temperament, über ihre »kecken jungenhaften Manieren« und ihren »satirischen Mutwillen« die Runde, die später in verschiedenen Variationen wiederkehren: »Unter dem Tisch ist sie öfter zu finden wie drauf«, weiß man etwa zu berichten, »auf dem Stuhl niemals«.
Literatur
»Herzhaft in die Dornen der Zeit greifen...« Bettine von Arnim 1785–1859. Ausstellung: Freies Deutsches Hochstift/Frankfurter Goethe Museum. Frankfurt a.M. 1985; Dischner, Gisela: Bettina von Arnim. Eine weibliche Sozialbiographie aus dem 19.Jahrhundert. Berlin 1984;
Drewitz, Ingeborg: Bettine von Arnim. Romantik-Revolution-Utopie. Düsseldorf/Köln 1969.
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Schwab, HR. (1997). Arnim, Bettine von. In: Lutz, B. (eds) Metzler Autoren Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03720-6_14
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