Zusammenfassung
Um die Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert boten die Opernbühnen Europas das merkwürdige Bild einer allgemeinen Völkerwanderung, während gleichzeitig das Nationalitätenproblem mehr und mehr an Bedeutung gewann. In Deutschland hatte das unentwegte Streben nach einer deutschen Oper parallel mit der Pflege, ja Vergötterung der italienischen zunächst nur zu einer Vergrößerung des gattungsstilistischen Wirrwarrs geführt. hrt. Noch immer stand den Komponisten der Generation Mozarts und Beethovens das ganze Arsenal in-, aber vor allem ausländischer Vorbilder zur Verfügung, gung, aus dem sie sich mit souveräner Routine bedienten. Um 1800 hatte Johann Friedrich Reichardt und ihm folgend weitere deutsche Komponisten bis zu Felix Mendelssohn und Albert Lortzing der Fülle der Gattungen noch die bescheidene des Liederspiels hinzugefügt, die das Singspiel textlich wie musikalisch an Anspruchslosigkeit noch bei weitem übertraf10. Daß Mozart und Beethoven auf ganz verschiedenen Gebieten mit Zauberflöte und Fidelio wirklich „deutsche“ Opern, d. h. zwar klassische, aber doch einmalige Werke gelungen waren, für deren Genialität es keine Vergleichsobjekte gab, kam so recht eigentlich erst den jüngeren Meistern, den Vertretern der deutschen romantischen Oper, zum Bewußtsein.
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Abert, A.A. (1994). Die deutsche romantische Oper. In: Geschichte der Oper. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03564-6_30
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-03564-6_30
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01261-6
Online ISBN: 978-3-476-03564-6
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