Zusammenfassung
N. entstammte einem protestantischen Pfarrhaus. Nach Studien der Geschichte und der alten Sprachen, aber auch der Philosophie, der Mathematik und der Naturwissenschaften in Berlin, Bonn und Straßburg, die er 1876 mit einer lateinisch geschriebenen Dissertation über ein historisches Thema abschloß, war er zunächst für kurze Zeit als Hauslehrer u. a. in Worms tätig; von der Kantinterpretation Hermann Cohens angezogen, übersiedelte er bereits zu Beginn der 80er Jahre nach Marburg, wo er trotz mehrerer Berufungen an andere Universitätsstädte bis zu seinem Tod blieb, was nicht unwesentlich zur Entstehung der Marburger Schule beigetragen haben dürfte. Nachdem er sich 1881 über Descartes’ Erkenntnistheorie habilitiert hatte, wurde er 1885 zum Extraordinarius für Philosophie und schließlich 1893 zum Ordinarius für Philosophie und Pädagogik ernannt. Damit traten neben den erkenntnistheoretischen Fragen stärker Fragen der praktischen Philosophie in seinen Blick. Bereits 1899 legte er, um dem Gemeinschaftsprinzip in der Bildung Rechnung zu tragen, den Entwurf einer »Sozialpädagogik« vor. Zudem griff er mit einer Fülle von Beiträgen in die aktuellen pädagogischen und politischen Auseinandersetzungen seiner Zeit ein, wobei seine Kriegsveröffentlichungen, wie etwa die Rede von einem ›Weltberuf‹ der deutschen Kultur deutlich macht, nicht frei sind von einem fragwürdigen nationalistischen Pathos.
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Ollig, HL. et al. (1989). N. In: Lutz, B. (eds) Metzler Philosophen Lexikon. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-03258-4_13
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Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
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Online ISBN: 978-3-476-03258-4
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