Zusammenfassung
A., Hof- und Leibmedicus des streng lutherisch-orthodoxen Herzogs Sylvius Nimrod von Württemberg, tritt 1653 zum Katholizismus über — ein Ereignis, das als Fanal für das Erstarken der Gegenreformation aufgefaßt wird und ihn zur Zielscheibe harter Kritik von protestantischer Seite macht, auf die A. mit nicht minder heftigen Gegenangriffen reagiert. In der Folge verfaßt er kontroverstheologische Traktate, in denen er sich mit aggressiver Polemik für die Rekatholisierung Schlesiens einsetzt. -Als konfessionsverbindend erweist sich A. durch sein lyrisches Schaffen, das seine intensive Beschäftigung mit der mittelalterlichen Mystik verrät. A.’ Hauptwerke zeigen die zwei Wege auf, auf denen sich die Hinwendung der Seele zu Gott vollzieht: Die kognitive, »cherubinische«, wie die affektive, »se-raphinische«, Annäherung sind gleichberechtigte Zugangsweisen, die beide die mystische Vereinigung mit Gott bewirken können.
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Bee, G. (2004). Angelus Silesius. In: Vinzent, M. (eds) Theologen. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02948-5_10
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