Zusammenfassung
Beethovens Fidelio hat als die klassische Befreiungsoper einen festen Platz im Repertoire. Im Gegensatz aber zu anderen Meisterwerken haftet ihm der Ruf des mit knapper Not Geglückten an. Am Fidelio war früh zu lernen, daß ein Begriff von Vollendung, der auf die fugenlose Harmonie aller Teile aus ist, die Realitäten künstlerischer Arbeit falsch idealisiert, wenn er fordert, Idee, Anliegen und Mittel usw. müßten ins Gleichgewicht zueinander gebracht, ihre je eigene Dynamik in der neuen Qualität des Ganzen aufgehoben sein. Viele Werke Beethovens widersprechen dem. In ihnen wird die Intention gerade dort sichtbar, wo der klassizistische Kanon verletzt ist; keines zeigt das deutlicher als Fidelio.
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Gülke, P. (2000). Über »Fidelio«. In: »… immer das Ganze vor Augen«. J.B. Metzler, Stuttgart. https://doi.org/10.1007/978-3-476-02724-5_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-476-02724-5_10
Publisher Name: J.B. Metzler, Stuttgart
Print ISBN: 978-3-476-01796-3
Online ISBN: 978-3-476-02724-5
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