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Zusammenfassung

Charakteristisch für die neuzeitliche Aufklärungs- und Vernunftphilosophie scheint eine Radikalisierung des Begründungs- bzw. Rechtfertigungsproblems zu sein. René Descartes formuliert das Programm einer radikalen Zweifelsbetrachtung, die keine Autoritäten und Traditionen ungeprüft mehr anerkennt. Immanuel Kant unternimmt in seinen drei Vernunftkritiken die Selbstprüfung und Selbstrechtfertigung der (erfahrungsunabhängigen) Vernunft. Ausgangspunkt seiner Überlegungen ist der Streit zwischen Empirismus und Skeptizismus auf der einen Seite sowie Rationalismus und Dogmatismus auf der anderen Seite. Während die eine Seite, vertreten etwa durch David Hume, jeder Erkenntnis den Anspruch auf strenge Notwendigkeit und Allgemeinheit bestreitet und somit nach Kant „die Grundlagen der Erkenntnis untergräbt“ (Kant 1974, II: 451), vertritt die andere Seite — Kant denkt vor allem an die Schulmetaphysik von Gottfried Wilhelm Leibnitz und Christian Wolff — die Auffassung, durch reines, erfahrungsunabhängiges Denken etwas über die Wirklichkeit ausmachen zu können. Bekanntlich schließt sich Kant keiner der beiden streitenden Parteien an, sondern er sucht eine mittlere Position zwischen Skeptizismus und Dogmatismus zu formulieren. In der Vorrede der Kritik der reinen Vernunft schlägt er vor, die Vernunft selbst als Gerichtshof einzusetzen, die sowohl die legitimen Ansprüche der Vernunft sichert als auch ihre grundlosen Anmaßungen zurückweist.

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© 1996 Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen

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Kneer, G. (1996). Kommunikative Vernunft. In: Rationalisierung, Disziplinierung und Differenzierung. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99699-2_5

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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