Zusammenfassung
Im Sudan wie auch in vielen Teilen der muslimischen Welt ist die Frage „Was ist eine guter Muslim/eine gute Muslima?“ seit einigen Jahren ein zentraler Gegenstand zur Bestimmung einer islamischen Identität. Im Zentrum dieser Frage steht der Zugang zu Wissen: Wer bestimmt, was islamisch und was unislamisch ist, wessen Wissen von welchen Gruppen akzeptiert wird, und wie verleiht die Handhabung des Wissens Autorität? Da nichts mehr garantiert zu sein scheint und alles in Frage gestellt ist, beispielsweise die Art des Trauerns, des Feierns, der Kleidung oder der Haltung beim Gebet, operieren die sozialen Akteure in „Räumen von Zweifel und Mehrdeutigkeit“ (Masquelier, 1996: 240).
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Literatur
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Klein-Hessling, R. (2000). Religiöse Praktiken und Wandel der Geschlechterverhältnisse — Eine Fallstudie aus dem Nordsudan. In: Lukatis, I., Sommer, R., Wolf, C. (eds) Religion und Geschlechterverhältnis. Veröffentlichungen der Sektion „Religionssoziologie“ der Deutschen Gesellschaft für Soziologie, vol 4. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-99439-4_20
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