Zusammenfassung
Bis hierher hahen wir uns allen mathematischen Rechnungen ferngehalten und nur die begriffliche Klärung angestrebt. Jetzt aber wollen wir gerade die Hilfsmittel der mathematischen Analyse heranziehen, um zu quantitativen Bestimmungen zu gelangen, die einen sicheren Anhaltspunkt für die Beurteilung des Charakters der zufälligen Ereignisse liefern. Die quantitative Bestimmung bedeutet immer mit Notwendigkeit eine Beschränkung in der Betrachtung der qualitativen Besonderheit. Jedes Beispiel aus der Physik kann das klarmachen. Der Vorgang des freien Falles bietet der Beobachtung eine große Mannigfaltigkeit qualitativer Bestimmungen. Es ist, rein menschlich betrachtet, etwas ganz anderes, ob ein Hagelkorn vom Himmel auf die Erde, ein Blumentopf aus dem Fenster auf die Straße herunterfällt, oder ob ein Dachdecker vom Dach stürzt und sich das Genick bricht. Die Physik aber vereinigt alle diese Vorgänge unter einem Gesichtspunkte, und in der Nichtberücksichtigung ihrer besonderen Bedeutung im menschlichen Leben liegt das, was man wohl als die Unerbittlichkeit oder die Blindheit der Naturgesetze bezeichnet.
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Dieses Kapitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtliche Forschung zur Verfügung, die jeweils im historischen Kontext betrachtet werden müssen. Dieses Kapitel ist aus einem Buch, das in der Zeit vor 1945 erschienen ist und wird daher in seiner zeittypischen politisch-ideologischen Ausrichtung vom Verlag nicht beworben.
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Timerding, H.E. (1915). Die mathematische Analyse stationärer Reihen. In: Die Analyse des Zufalls. Die Wissenschaft, vol 56. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-98999-4_6
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-98999-4_6
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-98294-0
Online ISBN: 978-3-322-98999-4
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