Skip to main content

Zusammenfassung

Die Konkurrenzdemokratie — sprich das politische System, das auf Parteienkonkurrenz basiert — gilt weiten Teilen der Politikwissenschaft als Optimalfall real existierender Demokratie. Als ihr Idealtyp wiederum gilt das Zweiparteiensystem, präziser die “mechanics of twopartism” (Sartori), wonach es weniger auf die Gesamtzahl der Parteien ankommt als darauf, daß zwei Großparteien um die Regierungsmacht konkurrieren, daß die stete Wahrscheinlichkeit des Regierungswechsels besteht (also keine von beiden über eine Hegemonialposition verfugt) und daß keine von beiden zwecks Regierungsbildung auf Koalitionspartner angewiesen ist. Die Minderheitspartei kann sich hier jederzeit die Chance ausrechnen, selbst zur Mehrheit zu werden, was die Vorbedingung für die Akzeptanz der Mehrheitsherrschaft ist. Zum Idealtyp gehört ferner — auf der institutionellen Seite — die generelle Gültigkeit der (einfachen) Mehrheitsregel, d.h. das Mehrheitswahlrecht sowie die Mehrheitsentscheidung in den relevanten Institutionen des gesamtgesellschaftlichen Entscheidungssystems.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Chapter
USD 29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD 49.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD 59.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Zu dem Begriffs. Otto Kirchheimer: “Der Wandel des westeuropäischen Parteiensystems”, in: PVS 1965, S.20–41.

    Google Scholar 

  2. S. Richard S. Katz: “Party Government: A Rationalistic Conception”, in: Francis G. Castles/Rudolf Wildenmann, Hg.: Visions and Realities of Party Government, a.a.O., S.31–71; ders.: “Party Government and its Alternatives”, in: Katz, Hg.: Party Government: European and American Experiences, a.a.O., S. l-26.

    Google Scholar 

  3. S. als prominentes Beispiel Fraenkel: Deutschland und die westlichen Demokratien, a.a.O.

    Google Scholar 

  4. S. John K. Galbraith: American Capitalism — The Concept of Countervailing Powers, Boston 1952 (deutsch 1956).

    Google Scholar 

  5. Charles E. Lindblom: The Intelligence of Democracy, New York/London 1965.

    Google Scholar 

  6. Fraenkel, a.a.O., S.21.

    Google Scholar 

  7. Ebenda.

    Google Scholar 

  8. S. Philip Norton, Hg.: Parliament in the 1980s, Oxford 1985; Heidrun Abromeit: “Staatsentwicklung in der Thatcher-Ära: Weniger Staat — mehr Staat?”, in: Roland Sturm, Hg.: Thatcherismus — eine Bilanz nach zehn Jahren, Bochum 1990, S. 295–324.

    Google Scholar 

  9. Max Belof/Gillian Peele: The Government of the United Kingdom, London 1980, S.247 (2.Aufl. 1985).

    Google Scholar 

  10. Albert V. Dicey: The Law of the Constitution, 10. Aufl. Basingstoke 1959, S.40.

    Google Scholar 

  11. S. hierzu Ferdinand Mount: The British Constitution Now, London 1992, S. 218 ff.

    Google Scholar 

  12. Um nur ein Beispiel zu nennen: Bei den Unterhauswahlen 1992 gewann der Labour-Kandidat den Wahlkreis Coventry East mit gut 11.000 Stimmen; sein Gegenkandidat von den Konservativen sowie einer, der unter “Independent Labour” firmierte, errangen jeweils über 10.000 Stimmen, und auch für den Liberalen Kandidaten fielen noch einige Stimmen ab.

    Google Scholar 

  13. Das erklärt den Stoßseufzer Giovanni Sartons (a.a.O., S.185): “We are seemingly approaching the paradox of having the most celebrated type of party system running out of cases.”

    Google Scholar 

  14. Vor 1965 wurde nicht formell abgestimmt: Der Parteiführer “emerged”, d.h. die Führung erwuchs aus informellen Meinungsbildungsprozessen. Erst seit 1975 muß der Parteiführer sich im übrigen jährlich der Wiederwahl stellen.

    Google Scholar 

  15. Das “contracting out” wurde im Gewerkschaftsgesetz von 1984 leicht modifiziert. Seither muß die Gewerkschaftsführung alle 10 Jahre die Zustimmung der Mitglieder zur “Affilierung” einholen.

    Google Scholar 

  16. Zu den Zahlen s. Roland Sturm: Großbritannien, Opladen 1991, S.244ff.

    Google Scholar 

  17. Da sich unter ihnen vielfach Linke und “militants” finden, gilt dieser Teil der Partei als die “Outside Left”.

    Google Scholar 

  18. Ohnehin gilt die Organisation der CBI Beobachtern als “a somewhat chaotic system” (Wyn Grant/David Marsh: The Confederation of British Industry, London 1977, S.55).

    Google Scholar 

  19. S. Dennis Kavanagh: “The Politics of Manifestos”, in: Parliamentary Affairs Vol. XXXIV No.l, 1981, S.7–27.

    Google Scholar 

  20. Nach Berechnungen von Richard Rose lag er in den 70er Jahren bei den Konservativen bei 77%, bei Labour bei 54% (Do Parties Make a Difference?, 2.Aufl., London 1984, S.65).

    Google Scholar 

  21. S. S.E. Finer: Adversary Politics and Electoral Reform, London 1975, S.16; Michael Stewart: Politics and Economic Policy in the UK since 1964. The Jekyll and Hyde Years, Oxford 1978.

    Google Scholar 

  22. In Zusammenziehung der Premier-Namen Butler (Konservative) und Gaitskell (Labour) wurde diese konsensuale Politk mit dem Namen “Butskellismus” belegt.

    Google Scholar 

  23. S. hierzu Heidrun Abromeit: “Kontinuität oder ‘Jekyll-and-Hyde-Politik’: Staatshandeln in der Schweiz und in Großbritannien”, in: Heidrun Abromeit/Werner Pommerehne, Hg.: Staatstätigkeit in der Schweiz, Bern 1992, S. 179ff.

    Google Scholar 

  24. S. Heidrun Abromeit: “Mehrheits- und konkordanzdemokratische Elemente im politischen System der Bundesrepublik Deutschland”, in: ÖZP 89/2, S. 165–180.

    Google Scholar 

  25. So erstmals Jean Blondel: “Party Systems and Patterns of Government in Western Democracies”, in: Canadian Journal of Political Science 1, 1968, S.184ff.

    Google Scholar 

  26. Auch die Etablierung der Grünen wurde schon als Indiz bedrohlicher Zersplitterung gewertet; s. bes. Rudolf Wildenmann: Volksparteien. Ratlose Riesen?, Baden-Baden 1989.

    Google Scholar 

  27. S. Helmut Kühr: Vom Milieu zur Volkspartei, Königstein/Ts. 1979.

    Google Scholar 

  28. S. Wilhelm Bürklin: Wählerverhalten und Wertewandel, Opladen 1988, S.69ff.

    Google Scholar 

  29. Zu diesem Prozeß s. Wolf-Dieter Narr: CDU — SPD. Programm und Praxis seit 1945, Stuttgart 1966.

    Google Scholar 

  30. Die Zahl der “politischen”, also der Auswechslung offenstehenden Beamtenpositionen soll sich 1992 auf über 1000 belaufen haben.

    Google Scholar 

  31. S. Heidrun Abromeit: “The Chancellor and Organized Interests”, in: Stephen Padgett, Hg.: The German Chancellorship: from Adenauer to Kohl, im Erscheinen.

    Google Scholar 

  32. Parties and Party Systems, a.a.O.

    Google Scholar 

  33. “Relevant” sind Parteien, deren bloße Existenz die Taktiken im Wettbewerb der übrigen Parteien beeinflußt bzw. die Richtung des Parteienwettbewerbs verändert (ebenda, S.123).

    Google Scholar 

  34. S. hierzu Gunnar Sjöblom: Party Strategies in a Multyparty System, Lund 1968, S. 179.

    Google Scholar 

  35. Giuseppe di Palma: Surviving without Governing, Berkeley 1977.

    Google Scholar 

  36. S. dazu Joseph La Palombara: Die Italiener oder Demokratie als Lebenskunst, Wien 1988, S.25; Theodor Wieser/Frederic Spotts: Der Fall Italien, Frankfurt a.M. 1983, S.103f

    Google Scholar 

  37. Über die Zulässigkeit des Referendums entscheidet vorweg der Verfassungsgerichtshof; beschließen beide Kammern des Parlaments ein Gesetz mit Zweidrittelmehrheit, kann es nicht mehr zur Volksabstimmung gestellt werden.

    Google Scholar 

  38. S. bes. Paolo Farneti: The Italian Party System, London 1985, S.18ff.

    Google Scholar 

  39. Ebenda, S.181ff.

    Google Scholar 

  40. S. Wolfgang Merkel: “Polarisierung oder Depolarisierung, Zentrifugalität oder -petalität?”, in: Jürgen Falter/Christian Fenner/Michael Greven, Hg.: Politische Willensbildung und Interessenvermittlung, Opladen 1984, S.226–236.

    Google Scholar 

  41. Ebenda.

    Google Scholar 

  42. Daneben gilt es eine Reihe kleinerer “autonomer”, zumeist berufsgruppenspezifischer Gewerkschaften, die namentlich verschiedene Sphären des öffentlichen Dienstes vertreten.

    Google Scholar 

  43. S. Michael Braun: Die italienischen Gewerkschaften und die Kommunistische Partei in der “Nationalen Solidarität” (1976–1979), Frankfurt a.M 1992.

    Google Scholar 

  44. So Wieser/Spotts, a.a.O., S. 129.

    Google Scholar 

  45. La Palombara, a.a.O., S.212, 217.

    Google Scholar 

  46. “Party Government in Italy: Achievements and Prospects”, in: Katz, Hg., a.a.O., S.212.

    Google Scholar 

  47. di Palma, a.a.O., S.254ff.

    Google Scholar 

  48. S. Pasquino, a.a.O., S.228.

    Google Scholar 

  49. Vgl. Die ZEIT v. 12.3.1992. “Pizzo” heißt Schmiergeld.

    Google Scholar 

  50. S. bes. den Federalist No. 10 von James Madison.

    Google Scholar 

  51. 1801 bis 1829 dominierten die “alten” (Jeffersonian) Republicans, 1829 bis 1861 die Jacksonian Democrats, 1861 bis 1933 die neuen Republikaner, 1933 bis 1960 (nicht ganz so eindeutig) die Demokraten. Zu der Periodisierung s. Dean McSweeney/John Zvesper: American Political Parties, London/New York 1991, S.59f.

    Google Scholar 

  52. Friedrich Engels erschienen die amerikanischen Parteien darum als “zwei Banden von politischen Spekulanten, die abwechselnd die Staatsmacht in Besitz nehmen und mit den korruptesten Mitteln und zu den korruptesten Zwecken ausbeuten” (zitiert in: Hartmut Wasser, Hg.: USA, Opladen 1991, S.97).

    Google Scholar 

  53. McSweeney/Zvesper, a.a.O., S.100. S. auch Leon D. Epstein (Political Parties in the American Mold, Wisconsin 1986, S.144): “an army of officers without privates to fill its ranks”.

    Google Scholar 

  54. Ebenda, S. 114.

    Google Scholar 

  55. Der Election Campaign Act von 1974 begrenzt sogar die Mittel, die die Parteien selbst an die Kandidaten zahlen dürfen. Der Anteil der Wahlkampffinanzierung, den die Parteien leisten, ist darum auf 16% bei Repräsentanten und 15% bei Senatoren gesunken (Zahlen von 1984; s. Christine Landfried: Parteifinanzen und politische Macht, Baden-Baden 1990, S.160).

    Google Scholar 

  56. Vgl. Hans J. Kleinsteuber: Die USA, 2.Aufl., Hamburg 1984, S.58.

    Google Scholar 

  57. Zu den Zahlen vgl. Jürgen Hartmann: Verbände in der westlichen Industriegesellschaft, Frankfurt/New York 1985, S. 173ff.

    Google Scholar 

  58. S. Epstein, a.a.O., S.85.

    Google Scholar 

  59. William Crotty: The Party Game, New York 1985, S. 132.

    Google Scholar 

  60. Er nimmt vor allem deshalb an Bedeutung im Patronage-System zu, weil mit zunehmender Professionalisierung der Verwaltung Patronage im Kernbereich der Ministerialverwaltung schwierig geworden ist.

    Google Scholar 

  61. Epstein, a.a.O., S. 118.

    Google Scholar 

  62. Definiert man “party unity votes” als Abstimmungen, in denen mindestens 90% der Repräsentanten/Senatoren einer Partei einheitlich votieren, schwankt ihr Anteil an den Kongreß-Ab-stimmungen zwischen 3% (Senat) und 7% (Repräsentantenhaus). Vgl. McSweeney/Zvesper, a.a.O., S. 172.

    Google Scholar 

  63. Ebenda, S. 162.

    Google Scholar 

  64. Zu deren Problematik s. Hans J. Kleinsteuber: Staatsintervention und Verkehrspolitik in den USA: Die Interstate Commerce Commission, Stuttgart 1977.

    Google Scholar 

  65. S. u.a. William J. Crotty/Gary C. Jacobson: American Parties in Decline, Boston/Toronto 1980.

    Google Scholar 

  66. Crotty: The Party Game, a.a.O., S. 180.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 1993 Leske + Budrich, Opladen

About this chapter

Cite this chapter

Abromeit, H. (1993). “Herrschaft der Parteien”? Die Konkurrenzdemokratie. In: Interessenvermittlung zwischen Konkurrenz und Konkordanz. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96029-0_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96029-0_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-8100-1134-3

  • Online ISBN: 978-3-322-96029-0

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics