Das Migrationsproblem in Europa

Zusammenfassung

Angesichts der großen Umbrüche, die sich im ehemaligen Ostblock vollziehen, wie angesichts der mannigfaltigen Krisen, mit denen die balkanischen, orientalischen und afrikanischen Peripheriegebiete Europas zu ringen haben, besteht große Ungewißheit, was an Wanderungen auf Kerneuropa und auf die deutsche Bundesrepublik zukommt. Das Bild wird klarer, wenn man verschiedene Typen von Wanderern unterscheidet. Nach dem Ende der Periode der Gastarbeiteranwerbungen sind die achtziger Jahre durch dreierlei gekennzeichnet: Die traditionellen Auswanderungsländer Südeuropas beginnen sich in Zuwanderungsländer zu verwandeln, die Zahlen von Asylbewerbern und irregulären Zuwanderern nehmen rapide zu und es kommt zu erheblichem Anstieg der Ost-West-Wanderungen. In der Zukunftsperspektive ist ungewiß, wieviel Wanderungsinteressen sich aus Osteuropa auf Mittel- und WestEuropa richten werden: Das wird stark vom Gelingen der Transformation dieser Gesellschaften abhängen. Gewiß jedoch ist ein wachsender Zuwanderungsdruck aus der afrikanisch-orientalischen Peripherie Europas. Andererseits hat EG-Europa möglicherweise wegen der demographischen Entwicklungen langfristig aber sogar einen Zuwanderungsbedarf. Gefordert ist die Entwicklung einer neuen Migrationspolitik für Europa, die sich für Gesamteuropa auf den Aufbau einer multikulturellen Zivilgesellschaft richtet, und in der Freizügigkeit in dem Maße weiterentwickelt werden kann, in dem keine Not ihren Gebrauch antreibt und ausreichende Vorkehrungen für Integration und Akzeptanz getroffen werden können.