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Der Transformationsprozeß von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft

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Gesamteuropa
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Zusammenfassung

In diesem Beitrag werden die verschiedenen Probleme des Transformationsprozesses dargestellt. Dabei muß berücksichtigt werden, daß es eine Theorie des Übergangs von einem plan- zu einem marktwirtschaftorientierten Wirtschaftssystem nicht gibt. Zwar ist das Ziel, nämlich die Übernahme der sozialen Marktwirtschaft als Grund- lage des wirtschaftlichen Handelns, der Haushalte und Unternehmen nicht umstritten. Aber die Ausgangslage und die Wege dorthin sind für die einzelnen Länder sehr unterschiedlich. Vor diesem Hintergrund wird in dem ersten Teil die Grundkonzeption des sozialistischen Planungssystems beschrieben. Dem werden die Systeme einer sozialen Marktwirtschaft in Kapitel II sowie die Institutionen, die sowohl auf makroals auch auf mikroökonomischer Ebene notwendig sind, gegenübergestellt. Dieser Hintergrund erlaubt dann, den Umfang der strukturellen Reformen genauer zu analysieren. Die Umsetzung der Transformation in den Unternehmen hängt jedoch sehr stark von den politischen Institutionen und der Unterstützung für diesen Prozeß ab. Die Probleme, die sich dabei ergeben, und die Möglichkeiten der Umsetzung werden im Kapitel III diskutiert. Kapitel IV zeigt die Reihenfolge auf, in der der Transformationsprozeß stattfinden sollte.

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Anmerkungen

  1. Diese Beschreibung charakterisierte die Volkswirtschaften in den osteuropäischen Staaten in unterschiedlichem Maße. Die Sowjetunion sowie Rumänien und Bulgarien und teilweise auch die Tschechoslowakei und vor allem die DDR folgten diesem Beispiel in größerem Umfang als z. B. Ungarn und Jugoslawien und teilweise auch Polen, wo schon durch frühere Reformen eine gewisse Dezentralisierung stattgefunden hatte.

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  2. Janos Kornai, The Hungarian Reform Process. Visions, Hopes and Reality, in: Journal of Economic Literature, 24 (1986), S. 1687–1737.

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  3. Alle entsprechenden Aufgaben im Bereich des Außenhandels waren jedoch in separaten Außenhandelsunternehmen zentralisiert.

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  4. Simon Johnson/Gary Loveman, The Implications of the Polish Economic Reform for Small Business: Evidence from Gdansk, in: Zoltan Acs/David Audretsch (Hrsg.), Entrepreneurship in East and West, i. E.

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  5. Richard E. Ericson, The Classical Soviet-Type Economy: Nature of the System and Implications for Reform, in: Journal of Economic Perspectives, 5 (1991), S. 11–28.

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  6. Stanley Fischer, Privatization in East European Transformation, NBER, Cambridge (USA), Workingpaper No. 3703, Mai 1991; R. E. Ericson (Anm. 5).

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  7. Die meisten Stahlwerke in den RGW-Ländern benutzen noch heute Technologien, die schon vor Jahrzehnten im Westen ersetzt wurden. Die ständig steigenden Investitionsausgaben führten zu immer mehr unfertigen Bauruinen. Fabriken, die im Westen in zwei bis drei Jahren erstellt werden, sind dort nach zehn bis fünfzehn Jahren noch nicht produktionsbereit, während teuer importierte Kapitalgüter auf dem Transport und auf den Baustellen verrotten.

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  8. R. E. Ericson (Anm. 5), S. 25.

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  9. Philippe Aghion/Oliver Hart/John Moore, The Economics of Bankruptcy Reform, NBER, Cambridge (USA) 1992.

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  10. Rüdiger Dornbusch, Economic Reform in Eastern Europe and the Soviet-Union. Priorities and Strategies, Massachusetts Institute of Technology (MIT), Cambridge (USA) 1990. S. 7.

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  11. Die Schaffung von Eigentumsrechten kann natürlich auch enorme Unsicherheit verursa chen und wohlfahrtserhöhende Transaktion verhindern, wie die Restitutionsdebatte (»Rückgabe vor Entschädigung«) in den neuen Bundesländern zeigt. Das Ziel muß also sein, Eigentumsrechte und Sanktionierung durch den Staat so einzuführen, daß handelfördernde Transaktionen die soziale Wohlfahrt des einzelnen erhöhen.

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  12. S. Fischer (Anm. 6), S. 33.

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  13. Richard Jackman/Richard Layard/Andrew Scott, Unemployment in Eastern Europe, NBER, Cambridge (USA) 1992, S. 11.

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  14. Stanley Fischer/Alan Gelb, The Process of Socialist Economic Transformation, in: Journal of Economic Perspectives, 5 (1991), S. 95ff.

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  15. Jugoslawien hatte sogar ein zentralisiertes Berichtssystem für Kredite zwischen Unternehmen eingerichtet, um diese Auswüchse besser überwachen zu können.

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  16. Joseph E. Stiglitz, Financial Markets and Development, in: Oxford Review of Economic Policy, 5 (1991) 4, S. 55 ff.

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  17. Manuel Hinds, Issues in the Introduction of Market Forces in Eastern European Socialist Economies, The World Bank, Washington D.C. 1992.

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  18. Roger Gordon, Fiscal Policy during the Transition in Eastern Europe, NBER, Cambridge (USA) 1992.

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  19. Tibor Scitovsky, Financial Reform in Taiwan and Korea, Food Research Institute Studies, 1990.

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  20. Yenal Oktay, Chinese Reforms, Inflation and the Allocation of Investment, The World Bank, IDP Report 52, 1989.

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  21. Die Anzahl der Unternehmen ist wesentlich leichter zu kontrollieren als die viel höhere Anzahl der einzelnen in der Gesellschaft.

    Google Scholar 

  22. Andererseits ist es manchmal sehr schwierig, den Schwarzmarkt völlig zu kontrollieren. Eine gewisse Offenheit und Marktübersicht kann man z. B. durch die regelmäßige Versteigerung von Devisen erzielen.

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  23. Rüdiger Dornbusch, A Payments Mechanism for the Soviet Union and Eastern Europe, in: Mimeo, MIT, 1991, S. 24.

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  24. R. Jackman (Anm. 13), S. 3ff.

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  25. Das Problem überhöhter Lohnabschlüsse kann durch entsprechende Zusatzlohnsteuern (für Lohnzuwachs, der über dem Produktivitätsniveau liegt) gelöst werden, wie dies in Polen und Ungarn geschah. Vgl. Richard Layard/Stephen Nickell/Richard Jackman, Unemployment. Macroeconomic Performance and the Labor Market, Oxford 1991.

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  26. Lawrence G. Atkins, Social Security and Pension Reform in Central Europe, London 1991

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  27. George Kopits, Social Security in Transition Economies, International Institute of Public Finance, Washington 1991.

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  28. Peter Diamond, Reform in a Transition Economy. Notes on Poland and Chile, NBER, Cambridge (USA) 1992.

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  29. Dani Rodrik, Making Sense of the Soviet Trade Shock in Eastern Europe. A Framework and Some Estimates. Paper prepared for the World Bank/IMF Conference on the Fall of Output in Eastern Europe, Washington D. C. 1992.

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  30. 28a Mittlerweile ist der Handel der RGW-Länder mit den GUS-Staaten jedoch völlig zusammengebrochen.

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  31. Vgl. Anm. 28, S. 50f.

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  32. R. Dornbusch, A Payments (Anm. 23); Daniel Gros, A Soviet Payments Union, in: Mimeo, Centre for European Policy Studies, Brüssel, November 1991.

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  33. S. Fischer/A. Gelb (Anm. 14), S. 89.

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  34. Es hat natürlich teilweise eine Spezialisierung zwischen den Unternehmen der Kombinate gegeben, aber nicht in dem Umfang, wie das aufgrund der Unternehmenskonzentration zu erwarten war.

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  35. Z. B. war das ungarische Unternehmen Ikarus, der größte Bushersteller der Welt, für die Belieferung aller RGW-Staaten zuständig.

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  36. Die vertikalen Tätigkeiten der Warnow-Werft in Rostock vor der Umstrukturierung umfaßten solche Aktivitäten wie Stahlbehandlung, Rostschutz, Isolierung, Altmetallverwertung, Werksküche, Gebäudereinigung, Tischlereiarbeiten, Reparaturen und Anlagenbau, Innenausbau, Polsterarbeiten, Transportdienste, Ausbildung, Kindergärten u. a. Nur die zentralen Funktionen der Planung und Verwaltung des eigentlichen Schiffbaus und der Schiffreparatur plus die Produktion einiger Konsumentenprodukte verblieben nach der Umstrukturierung innerhalb des Unternehmens. Alle anderen Aktivitäten waren ausgliederbare Dienstleistungen, die separat privatisiert wurden. H. Albach, The 1992 Uppsala Lecture in Business, WHU Koblenz, Mai 1992.

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  37. Die Erfahrungen in den neuen Bundesländern haben nämlich gezeigt, daß für das Management bei umfangreicher Betriebssubstanz ein Substanzverzehr statt der notwendigen Umstrukturierung und Freisetzung von Arbeitskräften kurzfristig oft attraktiver war. Langfristig ist solch eine Strategie jedoch ohne Perspektive und führt dadurch zu mehr negativer Wertschöpfung und einer Vergeudung wirtschaftlicher Ressourcen. Allerdings muß dann während dieser Zeit auch die finanzielle Begleitung und Unterstützung der Unternehmen bei der Umstrukturierung sichergestellt werden, um die Liquidität in dieser schwierigen Zeit zu sichern.

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  38. Ein Beispiel ist hierfür die Privatisierung der profitablen Minol Tankstellen zusammen mit der unprofitablen Raffinerie Leuna.

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  39. Bei der wilden Privatisierung verbleiben nur die Schulden beim Staat, während das Vermögen in private Hände übergeht.

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  40. Allerdings ist diese Art des »ex post monitoring« bisher nur eine theoretische Überlegung. Die Erfahrungen in den neuen Bundesländern haben gezeigt, daß die Banken kaum bereit sind, eigenes Risiko einzugehen, allerdings auch vor dem Hintergrund, daß umfangreiche Liquiditätskredite (ca. 20 Mrd. DM pro Jahr) durch die Treuhandbürgschaften abgesichert waren und somit kein Grund bestand, in ungesicherten Kreditgeschäften tätig zu sein. Auch die Erfahrungen in den anderen reformierten Staaten Osteuropas zeigen, daß der Bankensektor noch nicht soweit umstrukturiert ist, um diese Funktion zu übernehmen.

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  41. Simon Johnson, Private Business in Eastern Europe, NBER, Cambridge (USA) 1992, S. 44.

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  42. Dominique Demaugin/Hans Werner Sinn, Privatization, Risk-Taking and the Communist Firm, CES Working Paper No. 16, München 1992.

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  43. Hans Werner Sinn/Gerlinde Sinn, Kaltstart. Volkswirtschaftliche Aspekte der Deutschen Vereinigung, Tübingen 1992.

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  44. Allerdings ist wegen der hohen Schuldbelastung eine sehr aktive begleitende Beratung notwendig, um die Überlebenschancen dieser Betriebe zu erhöhen.

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  45. Eine Ausnahme ist hierbei sicher China, wo auch weiterhin graduelle Reformen sehr erfolgreich zu sein scheinen.

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  46. S. Fischer/A. Gelb (Anm. 14), S. 102.

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  47. Stanley Fischer, (Anm. 6), S. 42.

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Müller, J. (1993). Der Transformationsprozeß von der Planwirtschaft zur Marktwirtschaft. In: Jakobeit, C., Yenal, A. (eds) Gesamteuropa. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-96011-5_31

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-96011-5_31

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden

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