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Kommunikationswissenschaftliche Positionierung

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Part of the book series: Studien zur Kommunikationswissenschaft ((SZK))

Zusammenfassung

Programmanalyse pflegt — leider zumeist unreflektiert — die optimistische Erwartung, Programmveranstaltungen publizistischer Mittel ließen sich rubrizieren, einordnen in ein Schema, dessen Grundlegung in den seltensten Fällen offen gelegt wird. Dies ist an der oben geführten Diskussion offenkundig geworden. Trotzdem sollen mittels dieser Kategorien Erkenntnisse gewonnen werden, die als Option für den Rückschluß auf unterschiedlichste Sachverhalte gelten. Als entscheidendes Manko offenbart sich indes, die Zuschauenden haben nicht nur bereits untereinander unterschiedliche Vorstellungen von dem, was auf dem Bildschirm beobachtet wird; ihre uneinheitlichen Vorstellungen korrespondieren deswegen schon gar nicht mit jenen der Forschenden. Hendricus Johannes Prakke zitiert 1960 in seinem Aufsatz Alle Publizistik ist Zwiegespräch den Wiener Karl Bednarik, der anekdotenhaft über die bestehenden Wechselbeziehung zwischen Aussage und Rezipient räsoniert:

“Der junge Mann, der, aus dem Kino tretend, sich mit der lässigen Geste des Gangsters, der soeben sein Kinoleben verhauchte, die Zigarette in den verächtlich verzogenen Mund schiebt, ist nämlich, da er nicht den ersten Film dieser Art sah, in hohem Maß an der Produktion mitbeteiligt. Er ist es, der dem Schauspieler vorschreibt, wie er die Zigarette zu halten hat. ”259

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Literatur

  1. Karl Bednarik, zitiert nach: Prakke, Hendricus Johannes: Alle Publizistik ist Zwiegespräch. In: Publizistik, Heft 4, 1960, S. 208–210, hier: S. 209. Künftig zitiert: Prakke 1960.

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  2. Vgl. Weigend, Norbert: Programmgeschichte als Problem publizistischer Theorie. Ein Modellentwurf zur Entwicklung von Fragestellungen, Münster 1984 (unveröffentlichte Magisterarbeit im Fach Publizistik an der Westfälischen Wilhelms-Universität), S. 3f. Künftig zitiert: Weigend 1984; und

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  3. Hickethier, Knut: Aspekte der Programmtheorie des Fernsehens. In: Communications, Nr. 3, 1991

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  4. S. 329–345, hier: S. 329. Künftig zitiert: Hickethier 1991; sowie neuerdings Slaby 1994, S. 8.

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  5. Vgl. Hickethier, Knut: Hohlwege und Saumpfade. Unterwegs zu einer Programmgeschichte. In: Bobrowsky, Manfred/Wolfgang Langenbucher (Hg.): Wege zur Kommunikationsgeschichte. (_ Schriftenreihe der Deutschen Gesellschaft fir Publizistik-und Kommunikationswissenschaft, Band 13) Wien/München 1987, S. 389–421, hier: S. 393.

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  6. Weigend 1984, S. 5.

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  7. Vgl. Hagemann, Walter: Fernhören und Fernsehen. Eine Einführung in das Rundfunkwesen, Heidelberg 1954

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  8. So der Titel ihres Aufsatzes. Vgl. Greenberg, Bradley S./Rick Buselle: Audience Dimensions of Quality in Situation Comedies and Action Programs. In: Studies of Broadcasting, Nr. 30, März 1994, S. 17–48. Vgl. auch die vorbereitende Untersuchung Greenberg, Bradley S./Rick Buselle: Television Quality from the Audience Perspective. In: Studies of Broadcasting, Nr. 28, März 1992, S. 157–194.

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  9. Schatz/Schulz 1992, S. 705f.

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  10. Vgl. Gunter, Barrie/Paul Winstone: Television: the public’s view 1992. London 1993.

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  11. Vgl. beispielsweise Berghaus, Margot/Ursula Hocker/Joachim Friedrich Staab: Fernseh-Shows im Blick der Zuschauer. Ergebnisse einer qualitativen Befragung zum Verhalten des FernsehPublikums. In: Rundfunk und Fernsehen, Heft 1, 1991, S. 24–37. Das Meinungsforschungsinstitut FORSA hat eine Repräsentativbefragung von 1004 Personen vorgelegt, die Meinungen zum Angebot an Fernsehprogrammen gesammelt hat. Vgl. FORSA: Meinungen zum Angebot an Fernsehprogramen. Gütersloh 1994.

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  12. Vgl. Albers, Robert: Quality in Television from the Perspective of a Professional Program Maker: A Canadian Review and Suggested Evaluation Criteria. In: Studies of Broadcasting, Nr. 30, März 1994, S. 49–86. Vgl. zuvor Albers, Robert: Quality in Television from the Perspective of a Professional Program Maker. In: Studies of Broadcasting, Nr. 28, März 1992, S. 7–76. Vgl. außerdem Legatt, Timothy: Quality in Television: The Views of Professionals. In: Studies of Broadcasting, Nr. 29, März 1993, S. 37–70.

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  13. Vgl. zu diesem Grundprinzip der gesellschaftlichen Organisation, das Anteilnahme an den anderen voraussetzt Mead, George Herbert: Geist, Identität und Gesellschaft (aus der Sicht des Sozialbehaviorismus). Mit einer Einleitung herausgegeben von Charles W. Morris, Frankfurt am Main 1968, S. 299–307.

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  14. Schatz und Schulz fordern eine Aanlyse des “machtpolitischen Umfeldes” ein. Vgl. Schatz/Schulz 1992, S. 700.

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  15. Gehrke/Hohlfeld 1995, S. 370.

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  16. McQuail, Denis: Media Performance Assessment in the Public Interest: Principles and Methods. In: Anderson, James A. (Hg.): Communication Yearbook/14 (= Schriftenreihe der International Communication Association, Band 14), Newbury Park et al. 1991, S. 111–147, hier: S. 115. Künftig zitiert: McQuail 1991.

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  17. McQuail 1994, S. 136.

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  18. Vgl. Gehrke/Hohlfeld 1995, Teil C Normen im System.

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  19. McQuail 1991, S. 114.

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  20. Vgl. McQuail 1991, S. 115.

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  21. So der Titel seines Aufatzes. Gerbner, George: An Institutional Approach to Mass Communications Research. In: Thayer, Lee (Hg.): Communication: Theory and Research, Springfield, Illinois 1967, S. 429–445, hier: S. 436. Künftig zitiert: Gerbner 1967.

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  22. Gerbner 1967, S. 436.

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  23. Gerbner 1967, S. 436f.

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  24. Dominick/Pearce 1976, S. 70.

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  25. Dominick/Pearce 1976, S. 70.

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  26. Dominick und Pearce nennen damit ein ehrgeiziges Beispiel für Inferenz. Programmanalyse in den Vereinigten Staaten ist nicht nur stark positivistisch orientiert, sondern entsprechend auch kommunikationswissenschaftlich weitreichend positioniert. Keinesfalls sind die zuvor diskutierten angloamerikanischen Untersuchungen dagegen stärker qualitativ ausgerichtet als etwa die deutschen Untersuchungen. Dieser Schluß kann anhand von Ergebnissen wie den genannten oder den unterschiedlichen Vielfaltindizes leicht zu Unrecht gezogen werden. Zwar geben die Untersuchungen Antworten auf den Qualitäts-Evaluations-Aspekt, die Kategorien der Untersuchungen sind allerdings oft nicht geeignet, solche Rückschlüsse befriedigend abzusichern. Auch die Vielfaltindizes sind allenfalls Konstrukte, die stark abhängig von Art und Anzahl der gebildeten Kategorien sind.

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  27. Zitiert nach: McQuail 1991, S. 112. McQuail bezieht sich auf Lemert, James B.: Criticizing the media, Newbury Park et al. 1989, S. 11.

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  28. Zur Verknüpfung beider Konzepte - publizistische Zielvorstellungen und Systemhafigkeit des Rundfunks - vgl. Gehrke/Hohlfeld 1995, Teil C Normen im System.

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  29. Vgl. Schatz/Schulz 1992, S. 690.

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  30. Rossen, Helge: Rundfunkauftrag und Programmforschung. Anmerkungen zum Qualitätsverständnis und zur Untersuchungsperspektive. In: Krüger 1992, S. 45–67, hier: S. 45. Künftig zitiert: Rossen 1992.

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  31. Stock, Martin: Programmauftrag und Medienforschung. Zur Bedeutung des rechtlichen Rahmens. In: Krüger 1992, S. 15–44, hier: S. 27. Künftig zitiert: Stock 1992.

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  32. Vgl. Gehrke/Hohlfeld 1995, Teil A, Kapitel 5. Offene Normen: Rechtliche Rahmenbedingungen für die Veranstaltung von Rundfunk als Muß-Normen.

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  33. Lerg, Winfried B.: Zur Analyse audiovisueller Aussagen. Metasprachliche Probleme von Film und Fernsehen. In: Rundfunk und Fernsehen, Heft 4, 1968, S. 379–388, hier: S. 379. Künftig zitiert: Lerg 1968.

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  34. Lerg 1968, S. 379f.

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  35. Vgl. Schatz/Schulz 1992.

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  36. Dabei wollen wir uns aber auf jene Punkte beschränken, die wir mit unserer folgenden Analyse selbst auch umsetzen können. Schatz und Schulz verweisen selbst daraut; daß sie sich bei ihren Überlegungen, “so wenig Beschränkungen wie möglich auferlegt” haben, “was die forschungsökonomische und forschungspraktische Machbarkeit anbetrifft”. Schatz/Schulz 1992, S. 690.

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  37. Schatz/Schulz 1992, S. 693.

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  38. Rossen 1992, S. 46.

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  39. Vgl. erneut Gehrke/Hohlfeld 1995, Teil A, Kapitel 5. Offene Normen: Rechtliche Rahmenbedingungen für die Veranstaltung von Rundfunk als Muß-Nonnen.

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  40. Vgl. Schatz/Schulz 1992, S. 693–695.

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  41. Schatz/Schulz 1992, S. 696.

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  42. Vgl. Schatz/Schulz 1992, S. 696–701.

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  43. Schatz/Schulz 1992, S. 700.

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  44. Vgl. Schatz/Schulz 1992, S. 701–705.

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  45. Vgl. Schatz/Schulz 1992, S. 705–708.

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  46. Vgl. Schatz/Schulz 1992, S. 708–710.

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  47. Vgl. Weiß, Hans-Jürgen: Programmforschung fur die Landesmedienanstalten: Funktion, Aufgaben, Probleme. In: DLM-Jahrbuch 1992. Privater Rundfunk in Deutschland, München 1993, S. 40–52.

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Hohlfeld, R., Gehrke, G. (1995). Kommunikationswissenschaftliche Positionierung. In: Wege zur Analyse des Rundfunkwandels. Studien zur Kommunikationswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95643-9_4

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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