Zusammenfassung
Internationale Abkommen können einen wesentlichen Beitrag zur Ökologisierung der Weltwirtschaft leisten. Sie sind unverzichtbar, da die Beiträge einzelner Länder zu unbedeutend sind oder gar durch ihre Auswirkungen auf die Handelsströme und Faktorenmobilität die nationale Umweltschutzleistung unterminieren können. Auch die Institutionen der Weltwirtschaft werden durch internationale Abkommen tangiert. Ihre ökologische Neutralität, die die Kostenauslagerung im Konkurrenzkampf um Welthandelsanteile und zur Minderung existentieller Nöte eher verschärft, kann durch Kooperation in eine umweltverträglichere Richtung gelenkt werden. Nun handeln aber auf der internationalen Ebene Nationalstaaten und zunehmend internationale Nichtregierungsorganisationen. Für das Handeln der Bürger existiert scheinbar kaum eine Chance, und auch die Chancen des Nationalstaates wirken begrenzt. Angesichts ökonomischer und ökologischer Interdependenzen agieren die Staaten im Gefangenendilemma, Kooperation ist langwierig, konfliktbeladen und erfolgt nicht selten auf dem Niveau des kleinsten gemeinsamen Nenners. Nicht zuletzt dient der Verweis auf die Notwendigkeit internationaler Kooperation häufig der Verhinderung der nationalen Implementation einer effizienten Umweltpolitik. So gilt es schließlich, die Möglichkeiten nationaler Vorreiterrollen (5.1) und der Handlungen der Individuen zur Unterstützung des Kooperationsprozesses (5.2) zu untersuchen.
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Literatur
Auf nationale Kostensenkungspotentiale bei Minderung globaler Probleme weisen Simonis (1992, 201), aber auch Mohr (1991, 188f) hin, der ansonsten der Avantgardetheorie eher kritisch gegenübersteht.
Ähnlich sehen dies Kirchgässner (1992, 68ff); Mayer-Tasch (1985, 11; 1987, 116ff); Stieger (1995, 24/27/42f).
Stieger (1995), ähnlich auch Parson (1993) beschrieben diese Auswirkungen ausführlich in den Analysen des internationalen Prozesses zum Schutz der Ozonschicht. Die Vereinigten Staaten als große FCKW-Verbraucher verhängten in den siebziger Jahren ein Verbot der Verwendung von Fluorchlorkohlenwasserstoffen als Treibmittel. Dieses Verbot erwies sich als ökologisch sinnvoll, da die USA einen großen Anteil am weltweiten Gesamtverbrauch innehatten. Bewiesen wurde, daß Substitution relativ einfach und kostengünstig möglich war. International tätige Unternehmen und Produzentenländer wurden aus Angst um den großen Exportmarkt zum Umdenken veranlaßt.
Wichtige initiierende Funktion bei der Lösung anderer globaler oder grenzüberschreitender Probleme kann in bezug auf den Rhein den Niederlanden, bezüglich der Luftverschmutzung Skandinavien zugeschrieben werden (vgl. Strobel 1992, 126).
Vgl. Keohane u.a. 1993, 14; Hahn/Richards nach Blackhurst/Subramanian 1992, 249. Wenn Regierungen bislang die Entstehung internationaler Abkommen vorantrieben, so lag dies nicht zuletzt daran, daß eine besorgte Öffentlichkeit Anstoß nahm an einer erwarteten Krise, unterstützt durch Erkenntnisse der Wissenschaft. Dies war sowohl bei der Rheinverschmutzung, der Ölverschmutzung der Weltmeere, der Zerstörung der Ozonschicht, dem sauren Regen und bei den Artenabkommen der Fall. (Siehe auch Keohane u.a. 1993, 12; Strobel 1992, 125f/271; Stieger 1995; Durth 1996 ).
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© 1998 Leske + Budrich, Opladen
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Weber, B. (1998). Maßnahmen zur Unterstützung internationaler Umweltkooperation. In: Nachhaltige Entwicklung und Weltwirtschaftsordnung. Analysen, vol 62. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-95126-7_5
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden
Print ISBN: 978-3-322-95127-4
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