Zusammenfassung
Im Unterschied zu den herrschenden psychoanalytischen migrationstheoretischen Ansätzen, die in der Migration selbst ein psychisches Prozeßgeschehen sehen, ist in den von mir vorgetragenen Hypothesen Migration ein realer sozialer, ökonomischer und politischer Tatbestand, dem die Menschen unterworfen sind und mit dem sie aufgrund ihrer Triebausstattung und ihrer Biographie auf je individuelle Weise umgehen. Das bewußte und unbewußte Erleben meiner Gesprächspartnerinnen war wesentlich durch diese Realität geprägt. Ich habe insbesondere die Veränderungen in den Ich-Funktionen und in den Funktionsweisen und Qualitäten des Überichs unter den Migrationsbedingungen untersucht. Rückwirkend ließ sich vom Gesprächsverlauf ausgehend auf die Ich-Funktionen und Überich-Konfigurationen der Frauen schließen, wie sie sich im Kindes- und Erwachsenenalter herausgebildet hatten; mit Ausnahme des früh beschädigten Ichs und Überichs Meris und des konflikthaft eingeschränkten Ichs Teresas zeichneten sich Ich und Überich der anderen Frauen durch Stabilität, Kontinuität und Festigkeit aus. Dieser Rückschluß ist ein aus psychoanalytischen Behandlungen und psychoanalytischer Diagnostik bekanntes Verfahren.
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Zeul, M. (1995). Regression und Unterdrückung. In: Rückreise in die Vergangenheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-93519-9_6
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