Die reale Ebene der Wirtschaft

Zusammenfassung

Die “monetaristische” Sicht von Wirtschaft, die diese über das Medium Geld definiert und Zahlungen sowie Preise in den Vordergrund rückt, wenn nicht gar zum alleinigen Gegenstand der Untersuchung macht, kann mit Recht von der Wirtschaft als einem zirkulär geschlossenen System sprechen. Geld zirkuliert wirklich und nur im System der Ökonomie; anderswo hat es keinen Sinn. Auf der Geldebene ist ein Kreislaufmodell, ggf. ein akkumulatives, angemessen. Auf der realen Ebene ist dies aber nicht der Fall. Das Geld “zieht” die realen Güter und Dienste nur eine Zeitlang, eine Wegstrecke hindurch “mit”; sie selbst zirkulieren aber keineswegs. Sie sind Vor-, Zwischea- und Endprodukte eines formverändemden Stoffwechselprozesses, der für jedes Gut einen Anfangs- und einen (vorläufigen) Endpunkt hat. Nur in sehr weiter Perspektive könnte man auch bezüglich der Güter von einem Kreislaufprozeß sprechen: dann, wenn man die gesamten, auch außerökonomischen, Naturprozesse miteinbezöge. Man könnte nun argumentieren, daß der reale Stoffwechselprozeß über den Vorgang der Assimilation ja dazu diene, den akkumulativen Kreislaufprozeß des Geldes zu “füttern”, ihn zu ermöglichen. Hier hätte man aber bereits eine scharf ausgeprägte Form von kapitalistischer Wirtschaft vor Augen, der die materielle Reproduktion des individuellen und gesellschaftlichen Lebens aus dem Blickfeld geraten ist.